Immer wieder tauchen Briefe auf, in denen behauptet wird, der Rektor der Birken-Realschule schikaniere Mitarbeiter. Im Speziellen geht es diesmal um Hausmeister. Das Schulamt sieht Wolfgang Weixler hingegen als Mobbing-Opfer.

Heumaden - Es ist die Unruhe, die Rosemarie Magnusson-Hees stört. Und weil die Rentnerin sie nicht länger hinnehmen will, hat sie sich mit einem Schreiben an das Oberschulamt gewandt. Darin schildert sie aus ihrer nachbarschaftlichen Perspektive und damit ihrer eigenen Sicht, was an der Birken-Realschule im Argen liegt. „Was uns Kummer macht, ist der ständige Wechsel an Hausmeisterpersonal“, ist in dem Brief zu lesen. Als Unruheherd macht Rosemarie Magnusson-Hees die Schulleitung der Birken-Realschule aus. Das Brisante an der Sichtweise: Sie wird offenbar von anderen geteilt und der Rektor der Schule, Wolfgang Weixler, von verschiednen Seiten kritisiert.

 

Ein weiterer Brief bestätigt das. Er stammt ebenfalls aus der Nachbarschaft der Birken-Realschule und ist erstaunlich ähnlichen Inhalts. Er ging an die Regierungsschuldirektorin Claudia Rugart. Versandt wurde er zwar nicht anonym, aber der Verfasser hat seine Einwilligung zu einer Namensnennung in der Zeitung nicht gegeben. „Nachdem vor einigen Jahren unser lieber Nachbar und der damalige Hausmeister durch den Rektor durch Mobbing leider versetzt wurde und er sogar auf Wunsch des Rektors ausziehen musste, herrscht hier ein totales Chaos“, steht darin beispielsweise.

Einsatz für private Zwecke?

Es ist nicht das erste Mal, dass gegen Wolfgang Weixler solche oder ähnliche Vorwürfe laut werden. Immer wieder tauchen Schreiben auf, in denen von Mobbing seitens des Schulleiters die Rede ist. Bislang waren sie anonym, doch die Anklagen ähnlicher Natur wie in den aktuellen Briefen: Weixler wird vorgeworfen, Mitarbeiter zu schikanieren. Vor zwei Jahren ging es um Lehrer, Sekretärinnen, Schüler und Hausmeister, nun im Speziellen um zwei Hausmeister. Da diese zwar nicht mehr an der Birken-Realschule tätig, aber nach wie vor an anderen Schulen im Einsatz sind, können sie sich nicht namentlich zu der Angelegenheit äußern. Es habe eine entsprechende Warnung vom Schulverwaltungsamt gegeben. Der massivste Vorwurf, der unserer Zeitung von anderer Seite zugetragen wurde, lautet: Der Rektor habe die Hausmeister für private Zwecke wie Autoreifenwechsel eingesetzt und sie aufgrund ihrer Verweigerung gemobbt.

„Mein Auto geht in die Werkstatt“, kommentiert Wolfgang Weixler diese Unterstellung, die er „schlichtweg ablehnen“ muss. Überhaupt könne er sich nicht erklären, was es mit den Klagen über seine Person auf sich hat. „Es gab verschiedene Meinungen, aber ich habe mit keinem Haumeister gestritten“, sagt Weixler – und erinnert damit an Februar 2013, als er in Bezug auf die anonymen Briefe unserer Zeitung gegenüber sagte: „Das Problem ist: Ich weiß gar nicht, worum es geht.“

Schulamt: Mobbing durch Hausmeister

Auch Karin Korn, die Leiterin des Schulverwaltungsamts, kann nicht mehr sagen als vor zwei Jahren: „Nach unserem Empfinden verhält es sich anders, als es in den Schreiben geschildert wird.“ Die Vorhaltung, dass den betreffenden Hausmeistern vom Schulverwaltungsamt auferlegt worden sei, nicht mit der Geschichte an die Öffentlichkeit zu gehen, begründet Korn so: „In der Stadtverwaltung ist es geregelt, wer der Presse Auskunft erteilen darf. Dabei geht es auch um den Schutz der Mitarbeiter vor Problemen, die entstehen, wenn sie die Gesamtsituation nicht überblicken.“ In der Causa Weixler verweist die Amtschefin denn auch ans Staatliche Schulamt, das für den Realschulrektor zuständig sei.

Die leitende Schulamtsdirektorin Ulrike Brittinger spricht von einer „ganz schwierigen Situation“ an der Heumadener Realschule. Wie Karin Korn vor zwei Jahren vermutet sie eine Kampagne gegen Wolfgang Weixler. Brittinger nimmt an, dass hinter den Briefen einer der Hausmeister steckt. Er habe sich ungerecht behandelt gefühlt, als er vom Schulverwaltungsamt an eine andere Schule versetzt wurde. Brittinger geht sogar soweit, von Mobbing seitens des Hausmeisters zu sprechen. Sie vermutet, dass besagter Hausmeister auch Einfluss auf die Nachbarschaft genommen hat.

Rektor bald im Ruhestand

Den Vorwürfen gegenüber Weixler sei man nachgegangen: „Dass Herr Weixler Hausmeister für private Dienste eingesetzt hat, stimmt nicht.“ Das habe das Schulverwaltungsamt durch Befragungen überprüft. Von einem weiteren Fall ist ihr nichts bekannt. Brittinger, die sich seit 2009 in regelmäßigen Abständen mit den vermeintlichen Missständen an der Birken-Realschule auseinandersetzen muss, weist darauf hin, dass der Rektor zum kommenden Schuljahr in den Ruhestand geht.