Ein Großaufgebot von Helfern der Skizunft Wendlingen führt den Nachwuchs an den Wintersport heran. Am Skilift Ochsenwang haben schon tausende Kinder das Skifahren gelernt.

Entscheider/Institutionen : Kai Holoch (hol)

Bissingen/Wendlingen - Das schaffst du schon! Komm, noch einmal!“ Matthias Vogel weiß nicht mehr, wie oft er schon solche oder ähnliche Sätze gesagt hat. Seit 18 Jahren wird der Ochsenwanger Skilift auf der Schwäbischen Alb bei entsprechender Schneelage an den Winterwochenenden zur zweiten Heimat für den Skischulleiter der Skizunft Wendlingen.

 

In diesem Jahr – im grünen Neckartal mag man das kaum glauben – ist der Winter auf der Alb gar nicht mal so schlecht. Erst einen Kurs musste die Skizunft absagen. Bereits seit knapp zwei Wochen laufen wieder die Lifte – und die Aussichten, dass der Schnee den Skifahrern noch eine Weile erhalten bleibt, sind ausgesprochen gut.

Erste Schwünge, richtiges Liften

Auch an diesem Wochenende sind Matthias Vogel und seine mehr als 20 Mitstreiter wieder am Ochsenwanger Lift gewesen, um rund 70 Nachwuchswintersportlern aus der Region die ersten Schritte mit den ungewohnten Brettern, die ersten Schwünge und das Liften mit einem richtigen Schlepplift beizubringen.

Das Angebot der Skizunft stößt auf riesiges Interesse. Denn bei den Eltern hat sich herumgesprochen, dass die Betreuung durch die Skizunft Wendlingen viel besser ist als in vielen Skischulen in den Alpen. Wer im Schnee liegt, wird von einem der Betreuer in kürzester Zeit wieder auf seine Skier gestellt. Und wenn sich ein Junior besonders geschickt anstellt, kann er innerhalb von nur einem Wochenende gleich mehrere Skilehrer kennenlernen: Denn er wird entsprechend seines fahrerischen Könnens in die jeweils für ihn geeignete Gruppe gesteckt. Die Skizunft Wendlingen hat dafür eine sechsstufige Pyramide entwickelt, deren erste vier Stufen die Skifahrer in Ochsenwang erlernen können.

Graue Pyramidentheorie, buntes Spektakel

Es beginnt mit den Anfängern, die erste Erfahrungen mit dem Material und dem Element Schnee sammeln, geht weiter mit den Basic-Fahrern, die erste Kurven und sicheres Liften lernen. Die Cruiser bewegen sich dann schon flüssig in etwas schwierigerem Gelände. Und bei der Deluxe-Klasse geht es um höhere Geschwindigkeiten und saubere Technik. Wer dann seine Skier oder das Snowboard auf die Kante bringen und richtig Gas geben will, muss eine der Ausfahrten des Skizunft ins Allgäu buchen.

Auf dem Ochsenwanger Hang wird diese graue Pyramiden-Theorie dann zum bunten und sehr lebhaften Spektakel. Da wird kräftig Zwerg und Riese geübt, da sind kleine Skihasen zu beobachten, die Flugzeug spielen oder wie ein Motorrad mit Lenkern aus Schaumgummi den Hang hinuntergleiten. Natürlich muss der Nachwuchs dabei gelegentlich auch Lehrgeld bezahlen. Und nicht jeder wird bei den Kursen vom Skifieber infiziert. Aber für viele bedeutet das Angebot der Skizunft Wendlingen den ersten Kontakt mit den Brettern, die für sie ein Leben lang pures Winterglück bedeuten.