Geschafft! Die Stuttgarter Kickers feiern den Klassenerhalt in der Fußball-Regionalliga. Mit dem 2:0 in Hoffenheim wurden am letzten Spieltag die letzten Zweifel ausgeräumt. Am nächsten Donnerstag folgt noch das Endspiel im WFV-Pokal.

Sport: Joachim Klumpp (ump)

Hoffenheim - „Steht auf, wenn ihr Kickers seid“, hallte es am Samstag um Viertel vor vier durch das Dietmar-Hopp-Stadion in Hoffenheim. Und siehe da: Nahezu alle Besucher erhoben sich von ihren Plätzen – und applaudierten den Gästen der Stuttgarter Kickers. Mindestens drei Viertel der 1650 Zuschauer waren aus Stuttgart gekommen – und brauchten ihr Kommen nicht zu bereuen. Mit dem verdienten 2:0(1:0-)Sieg bei 1899 Hoffenheim II wurde am letzten Spieltag der Saison in der Regionalliga Südwest – anders als noch im Vorjahr in der dritten Liga – der Klassenverbleib unter Dach und Fach gebracht. Lieber spät als nie.

 

Die Erleichterung war entsprechend riesig, bei allen Beteiligten: Fans, Mannschaft, Trainer, Präsidium, Aufsichtsrat, Sponsoren. Fast alle hatten sich auf den Weg in den Kraichgau gemacht. „Von außen sah es vielleicht leicht aus“, sagte der Trainer Tomasz Kaczmarek, „aber wenn man auf dem Platz ist und weiß, was in den 90 Minuten auf dem Spiel steht, sieht das anders aus.“

Vorbei und vergessen. Ein Punkt hätte ja auch gereicht, obwohl der direkte Mitkonkurrent FK Pirmasens gegen Steinbach am Ende ebenfalls mit 2:0 gewonnen hat. Einen Ausrutscher hätten sich die Kickers also nicht erlauben dürfen.

„Die Saison wird richtig aufgearbeitet“

Aber danach sah es von Beginn an nicht aus. Bereits nach zehn Minuten lag der Ball im Hoffenheimer Netz, doch der Schiedsrichter hatte zuvor auf Abseits erkannt. Macht nichts, weiter geht’s, sagten sich die Spieler. Und in der 26. Minute war die Führung dann perfekt. Nach einem Eckball von Josip Landeka folgte ein Koproduktion der Innenverteidiger. Marco Kaffenberger verlängerte – und Daniel Schulz köpfte zum 1:0 ein. Nicht nur wegen seines Treffers fiel der Kapitän auf. Er ging diesmal als Vorbild voran, war sich für keinen Zweikampf zu schade und kaufte den insgesamt zwar schnellen, aber eher harmlosen Hoffenheimern immer wieder den Schneid ab. Nachdem die zweite Hälfte lange dahinplätscherte (Weißenfels vergab noch eine gute Chance), machte (der Ex-Hoffenheimer) Yannick Thermann nach Vorarbeit von Nico Blank mit einem Distanzschuss alles klar (89.): den Klassenverbleib!

Jetzt könnte eine enttäuschende Saison sogar noch mit einem Happy End gekrönt werden. Am Donnerstag im WFV-Pokal-Finale (12.45 Uhr, Gazi-Stadion) gegen Dorfmerkingen geht es um die Qualifikation für den lukrativen DFB-Pokal. Diesem zweiten Ziel gilt in den nächsten Tagen der Fokus, ehe zum Wochenende hin erste Gespräche geführt werden. Mit den Spielern, aber auch intern. Der Aufsichtsratsvorsitzende Christian Dinkelacker jedenfalls verspricht: „Die Saison wird richtig aufgearbeitet.“ Es klang fast nach einer Drohung.