Auf Instagram und TikTok begeistert Shiba über zehntausend Follower mit orientalischen Rezepten. Dabei fing alles mit Fotos für die Familien-Whatsappgruppe an. Uns hat die Stuttgarterin ein Rezept für leckeres Butter Chicken verraten.

Stuttgart - Ihre Liebe zum Kochen wurde Shiba quasi in die Wiege gelegt. "Ich habe fünf Schwestern und meine Mutter hat jeden Tag frisch für die Familie gekocht", erzählt die Stuttgarterin mit pakistanishen Wurzeln.

 

Als sie dann für ihr Mathematikstudium von daheim auszog, war es selbstverständlich, dass sie fortan auch selbst den Kochlöffel schwingen würde. Sehr zur Freude ihrer Mitbewohner:innen. "Ich habe während des Studiums im 13. Stock des Max-Kade-Wohnheims gewohnt und oft für meine Mitbewohner:innen gekocht." Oft kamen auch andere Studierende in den Genuss ihrer orientalischen Gerichte.

Von der Familien-Whatsappgruppe zum eigenen Kochbuch

Auch ihr Mann, der palästinensische Wurzeln hat, beeinflusste Shibas Kochkünste. "Seine Familie liebt Kochen genauso wie ich", schwärmt die 34-Jährige, die mitlerweile zwei Kinder hat. Während ihrer ersten Elternzeit hatte sie viel Zeit, um sich in der Küche auszutoben und neue Gerichte zu probieren. "Ich habe die Ergebnisse immer in unsere Familien-Whatsappgruppe geschickt - bis mir gesagt wurde, dass ich sie doch lieber mit der ganzen Welt teilen soll", erzählt sie lachend. Gesagt, getan. 2018 begann Shiba damit, ihre Rezepte auf Instagram zu teilen. "Das Feedback war enorm und ich habe mich wahnsinnig gefreut, dass Leute meine Rezepte nachgekocht haben."

Irgendwann wurde die Plattform, auf der sie mittlerweile über zehntausend Follower hat, aber zu klein. "Ich wollte die Schritte ausführlich beschreiben, und dafür war bei Instagram eben nicht genug Platz", so Shiba, die mit der Hilfe ihres Mannes einen Blog mit ihren liebsten Rezepten startete. "Es sind Rezepte, die man auch ganz einfach in Deutschland nachkochen kann", erzählt sie. Es war ihr wichtig, dass man die Zutaten leicht bekommt und, dass die Gerichte nicht allzu scharf sind. "Meine Kinder sollen sie schließlich auch essen können", sagt sie lachend.

Jeden Tag zwei Rezepte

Vor Kurzem erfüllte sich Shiba ihren größten Traum: "Ich habe mir schon immer vorgestellt, ein eigenes Kochbuch zu schreiben", erzählt die Stuttgarterin. Auch weil sie bis dato kein pakistanisches Kochbuch gefunden hatte. Da sie bis jetzt alles in Eigenregie und mit Hilfe ihres Mannes erreicht hatte, war auch die Arbeit an dem Kochbuch ein Partnerprojekt. "Ich habe morgens um acht Uhr angefangen zu kochen. Um 14 Uhr kamen denn meine Kinder nach Hause - da konnte ich jeden Tag zwei Rezepte kochen und fotografieren", so Shiba.

40 orientalische Gerichte zum Nachkochen

Auch die Food-Fotografie hat sich die 34-Jährige selbst beigebracht. "Das Equipment hatten wir zum Glück schon im Keller rumliegen." Ihr ersters Kochbuch veröffentlichte sie im Eigenverlag. Ein ganz schön großes Unterfangen für die Neuautorin, wie sie zugibt: "Ich hatte wenig Ahnung von der Branche, kannte die Preisspannen nicht und musste viel recherchieren." Als sie eine geeignete Druckerei in der Region fand, die von ihrem Projekt begeistert war, konnte es losgehen.

In ihrem Kochbuch "Einfach orientalisch - Rezepte aus Pakistan und Palästina" zeigt Shiba den Leser:innen 40 orientalische Rezept, die in Vor- und Hauptspeisen und Desserts unterteilt sind. "In der orientalischen Küche gibt es auch jede Menge vegane und vegetarische Gerichte - es ist also für jeden etwas dabei."

Uns verrät Shiba heute ein Rezept für Murgh Makhani bzw. Butter Chicken für vier Personen:

Marinade:
500 g Hähnchenbrust, gewürfelt mundgerecht
4 Knoblauchzehen, gepresst
2 EL Joghurt
2 EL Olivenöl
2 EL Zitronensaft
1/2 TL Kurkuma
1 TL Salz
1 TL Chilipulver
1/2 TL Garam Massala
2 TL Paprikapulver

Massala:
80 ml neutrales Öl
80 g Butter
3 kleine Zwiebel (oder 2 mittelgroße), püriert
4 Knoblauchzehen
3 cm Ingwerstück
60 g Cashewnüsse
500ml passierte Tomaten
1/2 TL Kurkuma
1 TL Paprikapulver
1 TL Chilipulver
1 TL Garam Masala
2 TL Korianderpulver
Salz und Pfeffer nach Geschmack
200ml Schlagsahne

Schritte:

1. Das Fleisch mit den Zutaten für die Marinade marinieren und für ca. 20 Minuten zugedeckt ziehen lassen.
2. Knoblauch und Ingwer in einem Mörser geben und zu einer Paste stampfen.
3. In einer tiefen Pfanne Öl erhitzen und die Zwiebeln darin zwei Minuten auf mittlere Hitze anschwitzen. Knoblauch-Ingwerpaste dazugeben und weitere 30 Sekunden anschwitzen.
4. Die Hälfte der Butter hinzufügen und zerschmelzen lassen.
5. Die Gewürze und die Cashewnüsse darin 1-2 Minuten anbraten.
6. Mit den passierten Tomaten und 150 ml Wasser ablöschen.
7. Die Soße einmal kurz aufkochen lassen, dann Hitze runterschalten und mit geschlossenem Deckel für ca. 15 Minuten köcheln lassen.
8. Mit Schlagsahne verfeinern und weitere fünf Minuten köcheln.
9. Die Soße komplett abkühlen lassen, dann in einem Mixer oder mit einem Pürierstab mixen. Falls die Soße an der Stelle dir zu dick scheint, kannst du es mit etwas Wasser nach Geschmack verdünnen.
10. In eine separate Pfanne 3 EL Öl und die restliche Butter erhitzen und das Fleisch darin goldbraun von beiden Seiten anbraten. Das Fleisch in der Pfanne nicht überlagern.
11. Die Soße erhitzen und das Fleisch vorsichtig darin unterheben.
12. Abschmecken und mit frischem Koriander servieren.

Tipp von Shiba: Für ein ganz besonderen Geschmack empfehle ich, das Fleisch zu grillen, zB. auf einem Tischgrill oder in einer Grillpfanne.