Auf der Blickfang-Messe präsentieren sich über 200 Jungdesigner aus Deutschland und ganz Europa. Wir stellen die fünf Stuttgarter Locals vor. Dieses Mal: Volkan Akbiyik.

Stuttgart - Zum 21. Mal findet die Blickfang-Messe in der Liederhalle in Stuttgart vom 15. bis 17. März 2013 statt. Über 200 Jungdesigner aus Deutschland und ganz Europa präsentieren hier ihre neuen Ideen und zeigen ihr kreatives Potenzial. Wir stellen die fünf „Blickfang Locals“ – also Jungdesigner aus der Region – vor. Dieses Mal: Volkan Akbiyik.

 

Auf welchem Weg sind Sie zum Design gekommen?
Ich hegte schon immer ein besonderes Interesse für Kunst, Technologie und Handwerk. Für mich war daher schon sehr früh klar, dass das Gestalten und Entwerfen von Produkten und Konzepten meine Berufung ist. Nach dieser frühen Erkenntnis war es ein sehr geradliniger Weg.

Nennen Sie ein für Sie besonderes Produkt. Was macht es so außergewöhnlich?
Mein besonderes Möbelstück ist die geknotete Hängematte. Sie ist für mich so besonders und faszinierend, weil sie eines der ältesten Möbelstücke überhaupt ist und als solches hat sie die Jahrhunderte, möglicherweise Jahrtausende, nahezu unverändert überstanden. Sie ist günstig, einfach herzustellen, robust, einfach zu transportieren und aufzubauen und wirklich immer bequem. Das sind Attribute, die man heutzutage oft vergebens an Möbeln sucht.

Was macht Stuttgart für Jungdesigner so attraktiv?
Ich würde sagen, die überschaubare Größe und die Nähe zum Handwerk und zur Industrie. Die Mietpreise sind es jedenfalls nicht.

Nach welchen Kriterien designen Sie? Welche Philosophie kommt in Ihren Möbelstücken zum Ausdruck?
Ich versuche in meinem Entwürfen und Ideen Schubladendenken zu vermeiden. Manchmal geht es mir um das Konzept der optimierten Herstellung eines Produktes und manchmal geht es mir darum, ein Gefühl zu transportieren und den Menschen damit zu erreichen.

Welches Designobjekt präsentieren Sie auf der Blickfang-Messe? Was ist das Besondere daran?
Auf der Blickfang-Messe präsentiere ich kein Objekt, sondern eher ein Konzept. Ich will den Besuchern das Thema Upcycling näher bringen, sprich: aus etwas Altem wieder etwas Neues, etwas Anderes zu machen. Die Besucher können mir ihre alten Jeans vorbeibringen, die sie nicht mehr anziehen und die sonst weggeschmissen werden, und ich werde vor Ort modische Krawatten daraus machen, welche sie natürlich behalten können. Umsonst versteht sich. Wir leben in einer Zeit, in der die Welt zugemüllt ist bis obenhin. Die Welt braucht nicht noch mehr Produkte, sondern gute Ideen.

Warum präsentieren Sie sich auf der Blickfang-Messe? Welche Erwartungen haben Sie?
Zum einen erhoffe ich mir andere Menschen mit meinem Konzept zu inspirieren, die Welt um sie herum mit kleinen Ideen zu verbessern, zum anderen erhoffe ich mir natürlich weitere interessante Kontakte zu knüpfen, die durch die Presse und die Präsenz auf der Messe entstehen. Wie jedes Jahr wird die Blickfang-Messe wieder eine interessante Erfahrung werden, für die Designer ebenso wie für die Besucher.