Andy Holzer ist der einzige blinde Profi-Bergsteiger Europas. Im Mai will er auf dem Gipfel des Mount Everest stehen. Wir begleiten ihn mit einer Serie bei seiner Vorbereitung und beim Weg hinauf in eisige Höhen.

Wochenend-Magazin: Markus Brauer (mb)

Mount Everest Basislager - 23. April 2017 – 21. Tag der Expedition des „Blind Climber“ Andy Holzer und seines Teams auf den Mount Everest.

 

Nächster Schritt: Aufstieg auf 6450 Meter

Andy Holzer und seine beiden Bergkameraden Wolfgang Klocker und Klemens Bichler warten im Basislager auf 5170 Meter auf den nächsten Schritt, den Aufstieg zum ABC („Advanced Base Camp“ – vorgeschobenes Basislager) auf 6450 am Mittwoch oder Donnerstag (26./27. April). Der „Blind Climber“ bekommt unterdessen viele Mails aus aller Welt, in denen er darin bestärkt wird, auch nach dem Tod seines Vaters das Projekt Everest weiterzuverfolgen.

„Ihr gebt mir Mut“

„Ich liege gerade hier unter meiner Zeltplane und meine liebe Sabine schickt mir via Mail eure Herzenskommentare. Facebook ist hier in China leider gesperrt und so kann ich nicht direkt mitlesen“, schreibt der 50-jährige blinde Bergsteiger in seinem täglichen Blog. „Ihr gebt mir alle mit einander so viel Mut, ihr helft mir die Tränen meiner Trauer zu vergießen, ihr seit mir ein ganz wichtiger Wegweiser, wenn ich manchen von euch vielleicht schon mal Mut gemacht habe, heute bekomme ich es tausendfach zurück. Danke!“

Der Sinn des Lebens

Man müsse eine solchen Schritt einfach tun, um zu verstehen, dass es „trotz allem großen Sinn macht“, schreibt er weiter. Er sei auf dem Weg auf den Gipfel auch „am Weg in die wärmende Nähe meines Papas, zur Spitze des Mount Everest. „Der Sinn des Lebens kann wohl nicht sein – nach ihm zu suchen, nein, der Sinn des Lebens ist für mich, sich zu bemühen.“