Noch immer bremsen viele an der Stelle – doch in den nächsten Monaten wird hier nichts mehr blitzen. Denn die Starenkästen an der A8 zwischen dem Kreuz Stuttgart und dem Dreieck Leonberg sind vorerst eingemottet.

Lokales: Wolf-Dieter Obst (wdo)

Stuttgart/Leonberg - Das wird viele eilige Autofahrer auf der A 8 zwischen Stuttgart und Leonberg freuen: Einer der einträglichsten Autobahnblitzer des Landesist vorerst aus dem Verkehr gezogen. Nicht weil es keine Temposünder mehr geben würde – sondern weil die Anlage dem weiteren Ausbau der Autobahn im Weg steht. Bis 2018 soll ein zusätzlicher Fahrstreifen für den Verkehr Richtung Karlsruhe und Heilbronn gebaut werden.

 

„Die Baustelle soll voraussichtlich Mitte Februar 2017 auf dem Streckenabschnitt eingerichtet werden“, sagt Matthias Kreuzinger vom Regierungspräsidium Stuttgart. Die Blitzanlage, die zwischen der Raststätte Sindelfinger Wald und der Brücke der Kreisstraße 1008 nach Warmbronn in Richtung Karlsruhe installiert war, wurde abgebaut und bei der Straßenmeisterei in Herrenberg eingelagert. Wann sie zurückkehrt, ist ungewiss.

Blitze im Wert von 2,8 Millionen Euro

Dabei ist die Anlage erst seit Mai 2014 in Betrieb – und wurde bald darauf die aktivste Anlage im Land. Vor allem, weil sie vor einer langen Gefällstrecke stand, an der wegen Staugefahr meist nur Tempo 100 gefahren werden durfte. Noch 2014 gab es mehr als 300.000 Blitze und mehr als 190.000 Verfahren gegen Temposünder. Im Jahr 2015 waren die Autofahrer zwar vorgewarnt – doch noch immer blitzte es dort mehr als anderswo im Land. 275 .000 Blitze endeten mit 130.000 Verwarnungsgeldern und 11.700 Bußgeldverfahren. Das Land nahm stolze 2,8 Millionen Euro allein an dieser Stelle ein. „Sie hat noch bis zuletzt rege zu tun gehabt“, heißt es in der Zentralen Bußgeldstelle des Landes beim Regierungspräsidium Karlsruhe.

Allerdings wird es nicht mehr viel Gelegenheit zum Schnellfahren geben. Wenn die Baustelle eingerichtet ist, dürften sich die täglich 150.000 Fahrzeuge in zähen Staukolonnen bewegen. Immerhin ist die neue Autobahnbrücke Rotes Steigle fertiggestellt. Dank größerer Bogenspannweite gibt es darunter Platz für eine weitere Fahrspur. Bis 2018 sollen 32 Millionen Euro verbaut sein. Autofahrer können sich dann noch früher für Karlsruhe oder Heilbronn entscheiden.