Fast 600 Autofahrer haben im vergangenen Jahr die Bemühungen von OB Fritz Kuhn, den Autoverkehr zu verringern, nachhaltig unterstützt: Sie mussten ihren Führerschein abgeben, weil sie im Stadtgebiet viel zu schnell unterwegs waren.

Stuttgart - Fast 600 Autofahrer haben im vergangenen Jahr die Bemühungen von OB Fritz Kuhn, den Autoverkehr zu verringern, nachhaltig unterstützt: Sie mussten ihren Führerschein abgeben, weil sie im Stadtgebiet viel zu schnell unterwegs waren. Im Vergleich zu 2014 (482 eingezogene Führerscheine) nahm damit die Zahl der ertappten Raser erheblich zu, obwohl die Zahl der Verstöße um 3,5 Prozent sank.

 

Um die Verkehrsmoral ist es nach Angaben der Kontrolleure schlecht bestellt, da die Zahl der massiven, mit dem Entzug des Führerscheins sanktionierten Verstöße, deutlich auf 595 Fälle angestiegen sei. Der schnellste Raser wurde auf der Bundesstraße 10 bei Wangen mit 148 Stundenkilometer geblitzt. Erlaubt ist an dieser Stelle lediglich Tempo 80.

Auch Baustellen sind Tempobremsen

Die stationären Blitzer erfassten im vergangenen Jahr 264 539 Temposünder. Von den Betroffenen waren 94 Prozent mit ihrem Wagen höchstens 20 Stundenkilometer zu schnell unterwegs. „Sie lagen damit noch im Verwarnungsbereich“, heißt es in einer Mitteilung des städtischen Pressedienstes. Mehr als 16 700 Autofahrer bretterten allerdings mit 21 und mehr Stundenkilometern durch die Stadt und wurden deshalb mit einem Bußgeld bestraft.

Insgesamt ging die Zahl der erfassten Geschwindigkeitsverstöße leicht zurück. „Der Hauptgrund für den Rückgang ist die konsequente Geschwindigkeitsüberwachung am Schattenring“, betont Joachim Elser, Leiter der Verkehrsüberwachung. Dort habe es in den Vorjahren wegen zu schnellen Fahrens viele schwere Unfälle gegeben. Dank der dort stehenden Blitzer lupften viele nun den Fuß vom Gaspedal.

Die vielen Baustellen in der Landeshauptstadt erwiesen sich ebenfalls als wirksame Tempobremsen. „Manche Blitzer mussten wir deshalb zeitweise gar nicht scharf stellen“, betont Elser. Als erfreuliche Entwicklung hält der Fachmann fest, dass es bei den mobilen Kontrollen in Tempo 30-Zonen etwas weniger Verstöße als im Vorjahr gab. Trotz 42 400 Verstößen wurden nur 73 Fahrverbote verhängt.