Ein fester Termin im jahreszeitlichen Auf und Ab des Höhenparks Killesberg ist die Prämierung der schönsten Dahlie zum Ende des Sommers.Ganz offensichtlich gefiel eine gelbe Dahlie mit feinen roten Streifen den Besuchern dieses Jahr am besten.

Filderzeitung: Rebecca Anna Fritzsche (fri)

S-Nord - Ein fester Termin im jahreszeitlichen Auf und Ab des Höhenparks Killesberg ist die Prämierung der schönsten Dahlie zum Ende des Sommers. Belächelt von einigen, erfreut sich die Wahl wachsender Beliebtheit: 5206 Stimmen sind abgegeben worden. „Das sind weit über zehn Prozent mehr als im vergangenen Jahr“, sagte Volker Schirner bei der Präsentation. Er ist als Leiter des Garten-, Friedhofs- und Forstamts auch der Chef des Höhenparks.

 

Gelb-roter Favorit

Einen Rekord gab es auch bei der Verteilung der Stimmen: 542 Stimmen versammelte die Gewinnerin, die französische Zucht mit dem Namen Néo, auf sich – mehr als in den Jahren zuvor, als die Gewinner zwischen 200 und 300 Stimmen erhielten. Ganz offensichtlich gefiel die gelbe Dahlie mit den feinen roten Streifen den Besuchern eindeutig am besten. Auf den zweiten Platz kam mit 257 Stimmen die niederländische Züchtung Purple Flame, die elegante lilafarbene Blütenblätter aufweist. Und auf den dritten Platz mit 195 Stimmen schaffte es eine Dahliensorte, die – wie einige andere auch – nach einer Person des öffentlichen Lebens benannt ist: Michael Rösch heißt die Blume in Gelb und Orange, nach dem belgischen Biathleten deutscher Herkunft.

Volker Schirner stellte die Leistung der Höhenparkgärtner in den Vordergrund: Die schöne Dahlienpräsentation sei der Verdienst „der guten Mitarbeiter“. Das tun sie so erfolgreich, dass, so Schirner, „Hobbygärtner und Blumenfreunde sich bei uns Anregungen für zuhause holen.“

Andreas Wätzrig vom Team der Höhenparkgärtner sagte, es sei ein guter Sommer für Dahlien gewesen – selbst der nasse August: „Der Niederschlag war gut für die Blüten, aber trotzdem nicht zuviel, um die Pflanzen nicht abfaulen zu lassen.“

Dahlien geköpft

Volker Schirner betonte, wie wichtig auch der karitative Aspekt der Dahlienpräsentation sei. Jedes Jahr werden die Dahlien – auch die preisgekrönten – zu Sträußen geschnitten und gebunden. Gegen eine Spende kann man einen oder mehrere Sträuße mit nach Hause nehmen. Am 12. Oktober findet der Dahlienverkauf in diesem Jahr statt. Die Gärtner des Höhenparks, die die Sträuße binden, tun dies stets in ihrer Freizeit als ehrenamtliches Engagement. Das wird aber, so erzählen sie, nicht von allen Höhenparkbesuchern gewürdigt: Dahlienklau kommt doch ab und zu vor – der jüngste Fall hat sich am Morgen der Prämierung ereignet. Als die Gärtner morgens zu den Dahlienfeldern kamen, waren von den Purple-Flame-Dahlien, die den zweiten Platz gemacht hatten, nur noch zwei Blüten da – alle anderen waren abgeschnitten worden.

Der Erlös aus dem Verkauf geht an den Evangelischen Kirchenkreis für die Vesperkirche. Pfarrerin Karin Ott war zur Prämierung gekommen, um aus den 542 Stimmen für die siegreiche Dahlie fünfzehn Gewinner zu ziehen. Die können sich nun über Bücher, Zeitschriftenabonnements und Wein freuen. „In den sieben Wochen Vesperkirche haben wir dieses Jahr rund 30 000 Mittagessen ausgegeben“, sagte Ott, „an rund 600 Menschen.“ Armut gehe oft einher mit Einsamkeit, darum seien auch die sozialen Kontakte während der Vesperkirche sehr wichtig. Die Spende aus den Dahlienverkäufen wertetet sie als „Zeichen der Solidarität, das oft genau so wichtig wie ein Mittagessen ist.“