Seit Jahren klagen die Berufsfischer am Bodensee über rückläufige Fänge. Auch der CDU-Agrarminister PPeter Hauk lehnt eine künstliche Erhöhung des Nährstoffgehalts ab. Könnte die Umstellung auf Zuchtfelchen die Lösung sein?

Langenargen - Bodenseefelchen aus Aquakulturen könnten aus Sicht des baden-württembergischen Agrarministers Peter Hauk (CDU) den Berufsfischern am Bodensee eine neue Ernährungsgrundlage bieten. Bei einem Besuch in der Fischereiforschungsstelle in Langenargen (Bodenseekreis) informierte sich Hauk über Netzgehege im See und Zuchtbecken an Land. „Technisch wäre beides möglich“, sagte der Leiter der Forschungsstelle, Alexander Brinker. Noch in diesem Jahr könne das Agrarministerium Fördermittel für eine Zuchtanlage freigeben, hieß es aus Hauks Ministerium. Momentan fehlt es allerdings noch an der wasserrechtlichen Genehmigung durch das Umweltministerium.

 

Dicke Fische dank Hochwasser

Im vergangenen Jahr hatten die Berufsfischer am Bodensee so wenig gefangen wie seit 100 Jahren nicht mehr. Die von den Fischereiverbänden immer wieder geforderte künstliche Erhöhung des Phosphorgehalts im See lehnt Hauk jedoch ab. „Davon halte ich wenig“, erklärte er in Langenargen. Derweil sind die Netze dank des Hochwassers inzwischen wieder besser gefüllt. Seit März hätten sich die Fänge vervierfacht, sagte der Vorsitzende des Verbandes Badischer Berufsfischer, Martin Meichle. „Der Starkregen der zurückliegenden Wochen hat die Böden ausgeschwemmt und Nahrung in den See gebracht.“ Zuchtfelchen sieht Meichle kritisch: „Viele Kollegen sagen: Der Kunde will das nicht.“