Der Kreis Böblingen und die Großen Kreisstädte nutzen viele Kanäle, um mit den Bürgern zu kommunizieren. Der Landkreis etwa zählte auf seinem vor drei Jahren eingerichteten Blog bislang mehr als 100 000 Besucher.

Böblingen - Mehr als 100 000 Besucher meldet der Landkreis Böblingen auf seinem Blog. Vor drei Jahren hatte die Kreisverwaltung diese Kommunikationsplattform eingerichtet. „Der Blog war der erste Social-Media-Kanal des Landkreises“, sagt der Landrat Roland Bernhard. Mittlerweile hat die Verwaltung auch eine Facebook-Seite mit knapp 2200 Freunden. Ein dreiköpfiges Team um den Pressesprecher Dusan Minic füttert die Social-Media-Seiten der Behörde regelmäßig mit neuen Informationen und zeigt dabei das Landratsamt von einer anderen Seite.

 

Als absoluter Renner erwies sich laut Minic im vergangenen Jahr der Fotowettbewerb, bei dem das Titelbild des Kreisfahrplans gesucht wurde. „Wir zählten auf unserem Blog mehr als 6000 Aufrufe.“ Gut ging auch die erste Schönbuch-Trophy – ein Mountainbike-Rennen durch den Naturpark im April dieses Jahres. 2900 Klicks zählte das Team. 1200 Mal wurden die Fragen und Antworten zum Medizinkonzept des Kreises im vorigen Jahr aufgerufen. Auf überregionales Interesse sei eine Meldung zur Sperrung des Glemsecks für Motorradfahrer gestoßen, sagt der Pressesprecher. Auch Kommentare hinterließen die Besucher.

Sehr kreativ ist das Team der Technischen Dienste der Stadt Herrenberg. Regelmäßig stellt es Fotos, Interviews und kleine Filme auf seinen Blog und den Internetkanal Youtube. Dabei kann man zum Beispiel sehen, wie die Bauhofarbeiter kleine Enten aus einem Gully retten oder mit Hilfe von Bürgern einen Spielplatz bauen. „Wir sind eine Mitmachstadt. So gewinnen wir Bürger für unsere Aktionen“, sagt Thomas Rechenberger, der stellvertretende Leiter der Technischen Dienste. 622 Nutzer hätten im August 1509 Mal den Blog angeklickt.

Auf Facebook hingegen setzen die Städte Sindelfingen (1800 User) und Leonberg (1032 Freunde). „Soziale Netzwerke im Internet sind aber nur eine von vielen Kommunikationsformen“, sagt die Sindelfinger Bürgerreferentin Astrid Paul. Der Oberbürgermeister Bernd Vöhringer baue neben Live-Chats im Netz vor allem auf Präsenz in der Stadt. Zwei- bis dreimal im Jahr lädt er zu Gesprächen über aktuelle Themen auf dem Marktplatz ein. Als neues Format gab es kürzlich eine Stadtführung mit dem Rathauschef Sie sei gut angenommen worden, sagt Astrid Paul.

Vöhringers Böblinger Kollege Wolfgang Lützner beantwortet online auf der Homepage der Stadt aktuelle Anfragen von Bürgern. Dabei kommen nur Themen zum Zuge, die viele Bürger interessant finden. Darüber können sie auf der Homepage abstimmen. Das Topthema war im vergangenen Jahr nach Querelen zwischen Eltern und einer Rektorin eine Frage zur Eduard-Mörike-Schule. „Kann ich mein Kind noch auf diese Schule schicken?“, hatte ein Bürger wissen wollen. 600 User stimmten für diese Frage, 1479 Nutzer lasen die Antwort des Rathauschefs. „Wir machen sehr gute Erfahrungen mit diesem Format, bessere als andere Städte“, sagt Benjamin Lutsch, ein Sprecher der Stadt. Nur mäßig kommt hingegen das Twitter-Angebot der Verwaltung an. 419 Follower zählt sie.