Für Aussichtspunkte im Kreis entwerfen Schüler der Gottlieb-Daimler-Schule Möbel zum Sitzen und Liegen. Sechs Entwürfe wurden nun ausgezeichnet.

Böblingen - Sie heißen „Heimatwelle“ und „LCD-Curvs“ oder auch „Silly“. Und bei ihnen handelt es sich um Entwürfe für Sitz- und Liegemöbel der Schüler des Berufskollegs Produktdesign an der Gottlieb-Daimler-Schule II in Sindelfingen, die von einer Jury des Landkreises für die vorderen Plätze eines Gestaltungswettbewerbs ausgesucht worden sind. Sie sollen zum Verweilen in einer landschaftlich reizvollen Umgebung im Schönbuch und im Heckengäu einladen.

 

Entwürfe für drei Standorte

Die Aufgabe der Schüler hatte darin bestanden, in einem Projekt Ideen für drei Aussichtspunkte zu sammeln, sich auf ein Modell zu einigen und es in einer kleinen Version zu bauen. Die Möbel sollten langlebig sein, einen gewissen Komfort bieten und an die Natur angepasst sein. Das heißt: Es waren solide Materialien zu verwenden wie Buchenholz und Edelstahl, die Möbel sollten einen ergonomischen Sitzwinkel bieten und eine angenehme Sitzhöhe.

Möglicherweise kommen sie sogar eines Tages an den ausgesuchten Standorten zum Zug. Da ist einmal der Kühlenberg mit dem ehemaligen Wasserturm und der Platz Dreieck auf Jettinger Markung. Der dritte Ort liegt oberhalb von Schönaich am Rauhen Kapf. „An allen drei Standorten hat man tolle Ausblicke in die Kulturlandschaft“, sagte der stellvertretende Landrat Martin Wuttke während der Preisverleihung im Landratsamt. Wuttke würdigte das Engagement der Schüler, für geeignete Sitz- und Liegemöglichkeiten dort zu sorgen.

17 Modelle eingereicht

Insgesamt wurden 17 Entwürfe eingereicht, sechs Modelle davon wurden jetzt vorgestellt und ausgezeichnet. Das Vorhaben zogen die Schüler und Lehrer in Kooperation mit der Abteilung Regionalentwicklung im Landratsamt Böblingen durch. „Ob das eine oder andere Modell berücksichtigt wird, ist noch offen“, erklärte Wuttke, „die Entwürfe werden jetzt auf ihre Realisierbarkeit geprüft.“

Die Landkreis-Jury, zusammengesetzt aus Vertretern der Abteilung Regionalentwicklung, Architekten und Werbefachleuten, vergaben zwei erste Plätze. Die „Heimatwelle“ von Vanessa Fuhr, Sebastian Rudolph und Simon Hettinger folgte einem ganz eigenen Konzept mit Holzverstrebungen, die eine feste Liege bilden, auf der es sich auch sitzen lässt. Als Siegerentwurf fanden auch die „LCD Curvs“ von Dominik Wolf, Luan Oetker und Cedrik Schönleber die Anerkennung der Experten.

Silly besticht durch die Kippfuntkion

„Die Heimatwelle ist sehr vielseitig in ihrer Nutzung und ihrer Einsatzmöglichkeit“, so die Begründung der Jury. Die „LCD Curvs“ wiederum würden zunächst fast skulptural anmuten und seien bei aller Reduziertheit in der Form auch sehr vielseitig, lautete die Bewertung. Tatsächlich handelt es sich dabei um einen festen Holzblock, auf dem sowohl größere Personen als auch kleine Kinder Platz nehmen können. Für die Entwürfe erhalten die Projektgruppen jeweils ein Preisgeld von 175 Euro.

Das Modell „Silly“ dagegen besticht durch seine Kippfunktion, die einen reibungslosen Wechsel zwischen Sitzen und Liegen ermöglichen soll. Christoff Dudeck, Harun Türköz und Jerome Reinhardt landeten mit ihrem Vorschlag auf Platz zwei. Die Jury fand, dass mit dieser Kippmöglichkeit des Möbels ein hoher Design-Wert erreicht worden sei und auch die Komponenten Technik und Möblierung sehr gut verbunden und herausgearbeitet worden seien. Die Gruppe erhielt dafür hundert Euro. Während der dritte Platz mit 75 Euro dotiert war: Auch dem Modell von Vanessa Pollak, Vivienne Nitschke und Valentin Böhm wurde „äußerte Mulitfunktionalität“ bescheinigt. „Wir haben sehr viel über die Werkstoffe gelernt und die Umsetzbarkeit unserer Vorstellungen. Die Aufgabe war sehr anspruchsvoll“, bilanzierten die Schüler. Und die Jury ließ verlauten: „Es ist uns sehr schwer gefallen, die Auszeichnungen zu vergeben. Die Qualität der Arbeiten liegt dicht beieinander.“