Günther Oettinger, künftiger EU-Kommissar für Digitale Wirtschaft, will sich für schnellere Datenautobahnen einsetzen. Die Frage sei nur: „Wer zahlt?“

Böblingen - Einen prominenten Gast hat die Industrie- und Handelskammer Böblingen am Donnerstagabend bei ihrem traditionellen Herbstempfang begrüßt: Günther Oettinger. Der künftige EU-Kommissar für Digitale Wirtschaft richtete einen flammenden Appell an die Besucher. „Die vielfältigen Krisen

 

innerhalb und außerhalb Europas können wir nur in den Griff bekommen, wenn wir in der EU gemeinsam handeln“, betonte er. Die zentrale Frage des Abends war jedoch, wie die EU den Kreis Böblingen unterstützen kann. Der Böblinger IHK-Präsident Andreas Hadler sprach Oettinger auf die Probleme der hiesigen Unternehmer an, die über die unzureichende Breitbandverkabelung klagen. Oettinger kennt das Problem mit den alten Kupferkabeln: „Die kann man nur ausgraben und als Blitzableiter benutzen.“ Er möchte sich für einen Zeitplan einsetzen, mit dem das schnelle Internet in Europa vorangebracht werden kann, „um nicht vollends gegenüber den anderen ins Hintertreffen zu geraten“. Spannend sei aber die Frage, wer das bezahlt. Oettinger will sich demnächst mit dem Kommissions-Präsidenten Jean-Claude Juncker darüber unterhalten.