Um das Restmüllheizkraftwerk erweitern zu können, sind für die auf dem dortigen Gelände parkenden Müllautos neue Stellplätze geschaffen worden. Dafür musste etwa ein Hektar Wald abgeholzt werden. Der Regionalverband war zunächst dagegen gewesen, das Regierungspräsidium hatte jedoch zugestimmt.

Böblingen - Die Führungssitze des Zweckverbands Restmüllheizkraftwerk kann aufatmen: Der neue Parkplatz für die Müllfahrzeuge ist am Donnerstag eingeweiht worden. Damit ist der Weg frei für die geplante Erweiterung des Müllofens. Die Nachfrage sei nach Fernwärme sei so groß, dass die Kapazitäten ausgebaut werden müssten, erklärte der Verbandsgeschäftsführer Wolf Eisenmann. Die Baukosten betragen 1,3 Millionen Euro. Gegen die Waldrodung von einem Hektar hatte es Widerstand gegeben. Zunächst hatte der Regionalverband den Eingriff in die Natur kritisiert sowie eine mangelnde Beteiligung am Genehmigungsverfahren. Dann hatte er aber doch eingelenkt, zumal das Regierungspräsidium die Baugenehmigung erteilt hatte.

 

„Für uns ist es ein Quantensprung“, frohlockte Wolf Eisenmann. Auf dem Gelände können nun 75 Müllautos parken sowie 40 Fahrzeuge der Mitarbeiter des Abfallbetriebs. Einige Autos mussten nach der Anlieferung von Müll auch auf einem 1,5 Kilometer entfernten Parkplatz abgestellt werden. „Das Hin- und Herfahren hat sich jetzt erledigt“, erklärte der Landrat Roland Bernhard. Der Fuhrpark war in den vergangenen Jahren angewachsen, weil der kreiseigene Betrieb immer mehr Reststoffe sammelt. Neben dem immer umfangreicher werdenden Häckselmaterial von den Recyclinghöfen kamen etwa auch Alttextilien dazu, die der Kreis seit einiger Zeit ebenfalls verwertet. Auf der nun frei werdenden Fläche am Müllmeiler, wo die Fahrzeuge bisher abgestellt wurden, könnte laut Eisenmann zudem eine Anlage für Klärschlammverbrennung errichtet werden, mit der Phosphor gewonnen wird. Er sieht dafür gute Vermarktungschancen. Phosphate kommen vor allem in Dünge- und Pflanzenschutzmitteln zum Einsatz.