Auf Luftbildern haben Experten einen Blindgänger aus dem zweiten Weltkrieg entdeckt. Während der Bergung mussten die Bewohner dreier Häuser ihr Zuhause verlassen, die Sicherung des explosiven Fundes lief problemlos.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Gleich zwei Einsätze in Stuttgart haben die Leute vom Kampfmittelbeseitigungsdienst Baden-Württemberg am Montag absolviert. In Botnang holten sie einen Abwurfbehälter mit Stabbrandbomben aus dem Boden. Im Erdreich am Frauenkopf baggerten die Experten eine 500 Kilogramm schwere amerikanische Fliegerbombe aus. Beide Funde waren Überbleibsel der Luftangriffe auf Stuttgart während des Zweiten Weltkriegs.

 

Der größere Einsatz war der am Frauenkopf. Auf einer Aufnahme hatten die Luftbildauswerter eine Trichterkette im Wald entdeckt. „Wir haben ein digitales Geländemodell ausgewertet, dass auf Infrarotaufnahmen aus der Luft erstellt wurde“, sagte Peer Müller, der Leiter des Kampfmittelbeseitigungsdienstes (KMBD). In der Reihe der Trichterkette habe eine Stelle so ausgesehen, als ob dort ein nicht explodierter Blindgänger liegen könnte. Die Absuche mit dem Metalldetektor bestärkte die Experten in der Annahme, dass an der Waldebene Ost eine Bombe liegt. Sie gruben den Boden auf und entdeckten den Sprengkörper, eine amerikanische Bombe mit einem Aufschlagzünder. „Sie war zwar sehr verwittert, aber nicht stark beschädigt. Wir konnten den Zünder mit der Zange herausziehen“, beschrieb Peer Müller das Vorgehen der Feuerwerker am Fundort. Die Bombe und den Zünder brachte das Team danach auf das Gelände des KMBD im Wald bei Böblingen, wo die Blindgänger zerstört werden. Während der Bergung mussten die Bewohner dreier Häuser ihr Zuhause verlassen, bis 13.46 Uhr waren die Waldebene Ost und die Frauenkopfstraße gesperrt.

Der erste Einsatz hatte die Sprengstoffexperten am Morgen nach Botnang geführt. Dort hatten sie ebenfalls auf Luftbildern Einschlagstellen ausfindig gemacht. „Das Ergebnis der Suche mit dem Metalldetektor ergab auch, dass dort eine Bombe liegen könnte“, berichtete Peer Müller. Beim Graben stellte sich aber heraus, dass es der Abwurfbehälter mit Stabbrandbomben waren, von denen keine so große Gefahr ausgehe wie von den Blindgängern.