Im Gemeinderat sind sich die Räte über die große Linie einig: Die Lebensqualität soll weiter verbessert werden. Die Parkprobleme sind beseitigt worden

Bondorf - In der Regel gebe es bei sämtlichen Entscheidungen im 14-köpfigen Kommunalparlament einen breiten Konsens, erklärt Willi Gauß, der Vorsitzende der Freien Wähler. Lediglich bei Bauvorhaben rege sich mitunter Widerspruch, wenn es um Dachhöhen oder Gauben gehe. Auch dabei aber herrsche stets ein gutes Einvernehmen über das gemeinsame Ziel: Die Wohn- und Lebensqualität in der Gäugemeinde weiter zu verbessern, bilanziert Gauß. Dazu zählte auch die Parksituation an der S-Bahn-Strecke. Mit dem neuen Parkhaus ist die Verkehrssituation aber deutlich verbessert worden.

 

Alle tragen den Sparkurs mit

Die rund 1800 Bahnpendler täglich, die bisweilen mit ihrem Auto anreisen und bis vor drei Jahren noch in den an der Bahnstrecke liegenden Wohngebieten teilweise wild parkten, hatten mitunter für ein mittelschweres Verkehrschaos gesorgt. Das Thema ist jedoch abgehakt. Die Gemeinde baute für 2,5 Millionen Euro ein neues Parkhaus mit 261 Stellplätzen, in dem sie zunächst keine Gebühren erhob. „Nachdem es gut angenommen worden ist, sind wir dazu übergangen, einen moderaten Obolus zu verlangen“, sagt Gauß. Denn schließlich soll auch etwas Geld in die Gemeindekasse kommen. Immerhin hatte das Land einen Zuschuss von 870 000 Euro gewährt. Sechs Stunden kosten 50 Cent, für einen Tag zahlen die Parker einen Euro, eine Wochenkarte kostet 3,50 Euro.

Der Bürgermeister Bernd Dürr schaut tatsächlich genau auf jeden Euro, die Verschuldung der Gemeinde wurde nach und nach verringert. Zurzeit schlägt noch ein Minus von 275 000 Euro zu Buche, den Sparkurs haben im Gemeinderat alle mitgetragen. Immerhin stehen auf der Habenseite pro Jahr zwischen einer und 1,5 Millionen Euro Einnahmen aus der Gewerbesteuer, die „wir stets sparsam investieren“, sagt Dürr.

Ortskernentwicklung geht voran

Im Mittelpunkt steht die Ortskernentwicklung. Seit den 1980er Jahren seien in die Sanierung alter Gebäude und in die bauliche Aufwertung des Ortszentrums zwischen 45 bis 50 Millionen Euro geflossen, die sowohl von der Kommune als auch von privaten Investoren aufgebracht worden seien. In diesem Jahr würden rund drei Millionen Euro dafür aufgewendet. In dem ehemaligen Bahngebäude, das die Gemeinde zu „einem günstigen Preis von der Bahn erworben hat“, so Dürr, werden in diesem Jahr Wohnungen geschaffen.

Eine weiteres Projekt der Ortsentwicklung ist eine neues Quartier mit Wohnangeboten, die mehrere Generationen ansprechen sollen. Dafür macht sich die SPD-Gemeinderätin Heidi Löffler stark. Das Vorhaben tragen aber auch alle anderen im Kommunalparlament mit, die sich über die große Linie einig sind. Zwar komme vom Grundsatz her die Innen- vor der Außenentwicklung, doch sieht auch Löffler ein, dass es einen hohen Bedarf an weiteren Gewerbeflächen in den Randzonen der Gemeinde gebe.

Löffler und ihre Ratskollegen sind auch stolz darüber, dass es für 50 bis 60 Prozent der unter Dreijährigen in Bondorf einen Kitaplatz gibt. „Damit sind wir“, sagt sie, „im Landkreis an der Spitze.“