Bosch AS will in Schwäbisch Gmünd Stellen abbauen - sozialverträglich, wie das Unternehmen betont. Die IG Metall glaubt nicht, dass das funktionieren wird.

Schwäbisch Gmünd - Aus Sicht der Gewerkschaft IG Metall können bei der Bosch-Tochter Bosch AS für Lenktechnik in Schwäbisch Gmünd höchstens 350 Stellen sozialverträglich abgebaut werden. Die Tochter Bosch AS hatte vergangene Woche angekündigt, dort 760 Stellen streichen zu wollen. „Nach wie vor ist nicht sauber erkennbar, wie das sozialverträglich abgewickelt werden kann. Wir sehen ein Potenzial von maximal 350“, kritisierte der Erste Bevollmächtigte Roland Hamm von der zuständigen Geschäftsstelle in Aalen (Ostalbkreis) nach einer Betriebsversammlung in Schwäbisch Gmünd am Montag. Dort seien etwa 1800 Mitarbeiter über die Sparpläne informiert worden. „Die Stimmung war sehr eisig“, sagte Hamm. „Das Konfliktthema wird immer größer. Die Fähigkeit, das offen zu kommunizieren, immer kleiner.“ Die Gewerkschaft fordert einen Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen.

 

Abbau in beiderseitigem Einvernehmen

Das Unternehmen betonte, dass betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen seien. Der Personalabbau solle sozialverträglich erfolgen, das bedeute im beiderseitigen Einvernehmen. Die Stimmung bei der Versammlung sei emotional, die Inhalte den Mitarbeitern aber nicht neu gewesen.

Im Werk Schwäbisch Gmünd gibt es aktuell 5500 Stellen. Bereits im Frühjahr hatte Bosch AS ein Kostensenkungsprogramm angekündigt. Die frühere ZF Lenksysteme war Anfang vergangenen Jahres komplett von Bosch übernommen worden. Bosch AS hat weltweit 14 500 Mitarbeiter, davon etwa 6000 in Deutschland. Als Gründe für den Stellenabbau nannte die Bosch-Tochter vor allem Konkurrenzdruck und Preisverfall bei Lenkungen für Autos und Lastkraftwagen.