Fachkräfte der Umwelt- und Energiebranche sind immer mehr gefragt.

Umwelt und Energie sind in aller Munde. Der Energiebedarf steigt ständig an und die Ressourcen der fossilen Energieträger werden immer weniger. Welche regenerativen Energien können wir nutzen, und wie können wir sie speichern? Wie müssen neue Techniken aussehen, welche Materialien benötigen wir dazu? Aber nicht nur die Energieversorgung stellt uns vor neuen Herausforderungen, sondern auch die Wasserversorgung und die Abfallwirtschaft. Das Anliegen muss dabei sein, unsere Umwelt für unsere Nachkommen lebenswert zu erhalten – Ressourcen, Klima und Gesundheit zu schonen. Daher ist es kein Wunder, dass sich die Energieund Umwelttechnik zu einem weltweit bedeutenden Industriezweig entwickelt hat.

 

Im internationalen Vergleich hat Deutschland bei einer Vielzahl von Umwelttechnologien einen technischen Vorsprung. Nach einer Studie des Bundesumweltministeriums erzielten Umwelttechnologien in Deutschland im Jahr 2005 rund vier Prozent des gesamten Umsatzes der deutschen Industrie. Bis 2030 wird von einer Vervierfachung des Anteils am Gesamtumsatz ausgegangen.

Jugendliche, die sich für Technik und Naturwissenschaften interessieren, Mathematik und logisches Denken beherrschen, für die sind die zukunftsorientierten Umweltberufe genau das Richtige. Wer später mit Wasser arbeiten möchte, der hat mehrer Möglichkeiten: Die Fachkraft für Wasserversorgungstechnik ist für die Trinkwasserversorgung zuständig. Sie sorgt dafür, dass bei uns als Verbraucher jederzeit hygienisch einwandfreies Trinkwasser aus den Leitungen fließt. Dabei sind sie für die Brunnenanlagen, aus denen das Rohwasser geschöpft wird, bis zur Abgabe ins Leitungsnetz, zuständig. Die Fachkraft für Wasserwirtschaft hilft bei der Planung und Konstruktion von Wasserver- und -entsorgungsanlagen. Die Aufbereitung von Abwässer in Kläranlagen und Sickergruben gehört zu den Aufgaben der Fachkraft für Abwassertechnik. Sie überwachen technische Anlagen für die mechanische, chemische und biologische Abwasserreinigung. Sie stellen sicher, dass nur einwandfrei gereinigtes Abwasser aus der Anlage in die Natur entlassen wird. In ihrer Hand liegt die Steuerung der Anlagen und Maschinen und die Qualitätskontrolle. Hauptarbeitgeber der genannten Fachkräfte sind alle Unternehmen der Wasserversorgung. Auch in Industriezweigen mit hohem Wasserbedarf, beispielsweise in der Papier- und Zellstoffindustrie, können sie beschäftigt sein.

In städtischen oder industriellen Entsorgungsbetrieben, zum Beispiel in Müllverbrennungsoder Kompostierungsanlagen, in Recyclinghöfen, in Entsorgungsabteilungen von Krankenhäusern oder in Betrieben, in denen Sonderabfälle anfallen, arbeiten die Fachkräfte für Kreislauf- und Abrfallwirtschaft. Sie sammeln, sortieren und verarbeiten die unterschiedlichsten Abfallstoffe. Sie entsorgen den Abfall, den wir in die Mülltonne werfen genau so, wie die Abfälle aus den Gewerbebetrieben. Sie sind auch für die Kontrolle des Abfalls zuständig, die wir zu den Recyclinghöfen bringen. Sie erkennen, ob Abfälle wiederverwertet werden können und führen Reststoffe der fachgerechten Entsorgung zu.

Für die Installationen der komplizierten Versorgungstechnik in Gebäuden aller Art ist der Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik zuständig. Sie planen und installieren die komplexen Anlagen und montieren auch Solar- und Regenwassernutzungsanlagen. Arbeitgeber sind Klempnereien, Installationsbetriebe oder auch Heizungs- und Klimaanlagenbauer.

Da unsere Abwässer durch ein weiträumiges Netz aus Rohren und Kanälen fließen, gibt es auch hierzu einen Ausbildungsberuf, die Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservice. Ihre Aufgabe ist die Wartung und Überwachung der öffentlichen Kanalisation. Sie stellen sicher, dass Abwässer nicht durch schadhafte Rohre oder Lecks in den Boden oder in Gewässer gelangen. Bei ihrer Tätigkeit nutzen sie technische Hilfsmittel wie ferngesteuerte Kameras. Bei Schäden müssen sie mit entsprechenden Schutzanzügen auch in die Kanalisationsanlagen einsteigen. In der Industrie warten sie Anlagen zur Abwassersammlung und -aufbereitung. Fachkräfte für Rohr-, Kanal- und Industrieservice arbeiten bei Unternehmen des Rohr- und Kanalservice sowie der Industriereinigung und -wartung. Sie halten sich häufig im Freien an wechselnden Arbeitsorten sowie in Betriebsanlagen der Industrie auf. Auch im Labor sind Arbeiten zu erledigen.