Die Sanierung der ausgebrannten Institutsräume am Standort Vaihingen der Universität Stuttgart wird bis zu zwei Jahre dauern. Besonders betroffen ist das Institut für Systemdynamik.

Stuttgart - Mangels Arbeitsplatz müssen oder dürfen 391 Unibeschäftigte nun schon die zweite Woche zu Hause bleiben. Denn noch immer ist das Institutsgebäude Pfaffenwaldring 9 auf dem Vaihinger Campus der Uni Stuttgart infolge des Großbrandes voll gesperrt. Derzeit befassen sich Gutachter damit, was im Inneren des Gebäudes noch zu retten ist und was nicht. Nach neuesten Informationen der Uni gestaltet sich die Sanierung des völlig ausgebrannten dritten Geschosses aufwendiger als zunächst angenommen.

 

Inzwischen müsse man von einer Sanierungsdauer von bis zu zwei Jahren ausgehen, sagte der Unisprecher Hans-Herwig Geyer. Der Lehrbetrieb werde von der kommenden Woche an jedoch nahezu zu 100 Prozent wieder laufen, so Geyer. Dies werde vor allem durch Ausweichräume an anderen Instituten ermöglicht. Da man mit der Reinigung in den Seitenflügeln des betroffenen Gebäudes gut vorankomme, könnten dort voraussichtlich bereits in der kommenden Woche die Räume vom Erdgeschoss bis zum zweiten Geschoss wieder freigegeben und genutzt werden – vorausgesetzt, die abschließende Schadstoffmessung spreche nicht dagegen.

Betonsanierung bis zu drei Millimeter tief notwendig

Im Kerngebäude hingegen gestalte sich die Sanierung aufwendiger, wie ein Krisengespräch am Dienstag ergeben habe. Dabei sei auch der Sanierungsplan konkretisiert worden. So müsse der ausgebrannte dritte Stock bis auf den Rohbau zurück- und komplett neu aufgebaut werden. Die Betonsanierung müsse bis zu drei Millimeter tief erfolgen – daher die lange Sanierungsdauer von bis zu zwei Jahren. Doch auch die darunter liegenden Stockwerke, die durch Lösch- und Leitungswasser völlig durchnässt seien, seien frühestens im kommenden Herbst wieder beziehbar, so Geyer. Von den Brandfolgen besonders betroffen ist das von Oliver Sawodny geführte Institut für Systemdynamik. Derzeit werde geprüft, welche Alternativstandorte zur Anmietung in Frage kommen könnten. Sawodnys Professorenkollege Wolfgang Schinköthe hingegen könne mit seinem Institut für Konstruktion und Fertigung in der Feinwerktechnik in Räume der Universität am Allmandring 30 ausweichen.