In dem Ludwigsburger Werk des Kaffee-Herstellers Nestlé hat es am Montag gebrannt: Rund 15 Tonnen Getreide gingen in Flammen auf. Die Feuerwehr versuchte über Stunden den Brand zu löschen, fünf Männer erlitten eine Gasvergiftung.

Ludwigsburg - Der Geruch hing über weiten Teilen der Stadt: Im Ludwigsburger Werk des Kaffee-Herstellers Nestlé am Bahnhof haben am Montag über Stunden hinweg rund 15 Tonnen Gerste in einem Silo gebrannt. Weil die Feuerwehr das Getreide nicht direkt löschen konnte, musste das komplette Silo geleert werden. Fünf Männer der Werksfeuerwehr von Nestlé erlitten bei den Löscharbeiten eine Rauchgasvergiftung, einer der Verletzen musste mit dem Helikopter in eine Klinik geflogen werden. Bis in die Abendstunden hinein war die Feuerwehr mit den Lösch- und Aufräumarbeiten beschäftigt, die Pflugfelder Straße war für den Verkehr gesperrt. Rund 100 Einsätzkräfte der Wehren aus Ludwigsburg, Kornwestheim, Stuttgart und der Bosch-Werksfeuerwehr waren an dem Einsatz beteiligt, ebenso der Kreisbrandmeister Andy Dorroch.

 

Fünf Männer erleiden eine Rauchgasvergiftung

Gegen 7 Uhr sei der Alarm eingegangen, sagt Hans-Peter Peifer, der stellvertretende Kommandant der Ludwigsburger Feuerwehr. Man habe in einem der fünf Getreide-Silos des Werks Feuer festgestellt. Warum die Gerste in Brand geraten war, sei aber noch nicht klar. Wahrscheinlich gebe es aber eine technische Ursache.

Die Männer konnten das vor sich hinkokelnde Getreide nicht so einfach löschen, auch der Einsatz von Schaum brachte keinen Erfolg. Daher habe man sich entschieden, das Silo zu leeren, sagt Peifer. Mit Atemmasken ausgerüstet gelang es den Feuerwehrleuten, eine Rutsche an den Turm zu montieren, um die brennenden Körner in Container abzuleiten. Bis zum Abend konnte die Wehr so rund zwei Drittel der 15 Tonnen entsorgen.

Höhe des Schaden ist noch nicht zu beziffern

Wegen des intensiven Gestanks hatte die Bosch-Werksfeuerwehr mehrere Hochleistungslüfter aufgebaut, trotzdem lag über dem gesamten Gelände unweit des Bahnhofs und der MHP-Arena den gesamten Montag über ein stechender Geruch.

Der Schaden halte sich trotz des aufwendigen Einsatzes wohl in Grenzen, sagt Hans-Peter Peifer. Die übrigen vier Silos und der Rest des Kaffee-Werks wurden bei dem Brand nicht oder kaum in Mitleidenschaft gezogen. Genau beziffern lasse sich der Schaden aber noch nicht.

In dem Ludwigsburger Werk produziert der Schweizer Nahrungsmittel-Gigant Nestlé jährlich mehrere tausend Tonnen Caro-Landkaffee, Malzkaffee und Kornkaffee. Dafür wird Getreide wie Gerste, Malz und Zichorie zunächst geröstet und anschließend gemahlen.