Wir stellen in einer Serie Brunnen auf den Fildern vor. Heute: das Schulbrünnele an der Martinskirche.

Möhringen - In der Stützmauer zur Martinskirche sprudelt in einem Brunnen munter das Wasser vor sich hin. Ein Kind spielt mit dem Wasserstrahl, lacht glucksend über die Tropfen, die in alle Richtungen spritzen, bis die Mutter nach ihm ruft und es weiterzieht. Der Brunnen ist das sogenannte Schulbrünnele. Eine Schule ist allerdings trotz Kind weit und breit nicht zu sehen. Woher hat der Brunnen also seinen Namen?

 

Des Rätsels Lösung liegt in der Vergangenheit. Der Brunnen an der Ecke Oberdorfplatz und Maierstraße ist nämlich nicht der Originalbrunnen. Dieser befand sich früher an einer anderen Stelle: an der Ecke Kirchplatz und Bachstraße – heute Oberdorfplatz und Pezoldstraße genannt. Damals befand sich hier ein altes Schulhaus, die „Kinderschüle“. Das Gebäude wurde jedoch 1934 wegen Baufälligkeit abgerissen. Das Brünnlein verkam und wurde nach dem Krieg bei der Renovierung der Stützmauer nicht erneuert. Erst viele Jahre später wurde an der Ecke Oberdorfplatz und Maierstraße im Möhringer Ortskern ein neuer, größerer Trog errichtet – das heutige Schulbrünnele.

Der Brunnen ist auf zwei Ebenen erreichbar: Sowohl vom Kirchplatz über ein kleineres Becken als auch von der Straße aus über ein größeres Becken. Der schön gemusterte Trog aus Kraichgauer Schilfsandstein wird von einer aufgesetzten Säule geziert. Diese ist in die Sandsteinmauer integriert und spendet sowohl dem oberen als auch unteren Trog Wasser. Genutzt wird das Schulbrünnele sowohl von den Marktbeschickern als auch den Passanten gerne. Besonders an heißen Sommertagen kühlen sich viele Erwachsene wie Kinder mit dem stets kalten Wasser ab.

In dieser Serie bereits erschienen:

Der Tierschutzbrunnen in Vaihingen

Der Mutter-Kind-Brunnen in Kaltental

Der Steinbrunnen in Möhringen

Der Rathausbrunnen in Vaihingen