Heiger Ostertag wird heute 60 Jahre alt. In diesem Jahr sind bereits drei neue Bücher des Autors erschienen. Insgesamt veröffentlichte Ostertag bisher schon mehr als 20 seiner Werke.

Möhringen - Schreibblockaden kennt Heiger Ostertag nicht. Immer abends setzt er sich an seinen altenglischen Schreibtisch: „Der lädt geradezu zum Schreiben ein“, sagt der Buchautor, der heute seinen 60. Geburtstag feiert. Ostertag schafft es, problemlos das Schreiben mit Familie und Beruf in Einklang zu bringen: „Es gibt genügend Zeitnischen.“ Etwa am Abend, wenn andere die Beine vor dem Fernseher hochlegen, spinnt der Möhringer die Handlungsstränge seiner Bücher weiter. Meist arbeitet er parallel an verschiedenen Projekten. Abend für Abend entstehen neue Seiten: „Das ist aber natürlich noch nicht das fertige Ergebnis.“

 

Allein in diesem Jahr erschienen bereits 3 seiner Bücher

Mehr als 20 Bücher hat Ostertag mittlerweile veröffentlicht, allein in diesem Jahr sind drei weitere erschienen. So war im vergangenen Jahr unter anderem die „Hersfelder Zeitung“ auf ihn zugekommen, die im Jahr 2013 ihr 250-jähriges Bestehen feiert. „Die wollten unbedingt ein Buch haben und haben bei mir angefragt“, sagt Ostertag. Für den Autor eine ganz neue Herausforderung, bei der er auch viele Einblicke in den Redaktionsalltag bekam. Das Ergebnis: ein Bad-Hersfeld-Krimi mit dem Titel „Hersfelder Totentanz“.

Bereits im Frühjahr ist ebenfalls im Südwestbuch-Verlag „Operation Mauerfall 1962“ erschienen. „Es geht um einen Wendepunkt der deutschen Geschichte“, sagt Ostertag. Er verlegt das Geschehen aber auf einen früheren Zeitpunkt und spielt mit dem Gedanken, was wäre gewesen, wenn Willy Brandt Konrad Adenauer abgelöst hätte und das Patt der Russen und Amerikaner ausgenutzt hätte, um die Wiedervereinigung zu erzwingen.

Ostertag ist mittlerweile im ganzen Land für Lesungen gefragt

Auch sein neuestes Werk „ Potsdamer Affäre“, das im Gmeiner-Verlag erschienen ist, speist sich aus historischen Quellen. Schon vor 20 Jahren hatte er mit Kollegen den Sammelband „1000 Jahre Potsdam“ herausgegeben. Als Historiker hat er sich viel mit dem Kaiserreich beschäftigt und stieß „bei ganz anderen Recherchen“ auch auf einen Offizier namens Wedigo von Wedel, der einem Familienverband angehörte, der nicht ohne Einfluss war. Der junge Mann ist nun die Hauptfigur des Buches. Dieses führt die Leser in die Welt der Geheimdienste und die Halbwelt Berlins, wo zwielichtige Gestalten und eine verführerische Gräfin ihr Unwesen treiben.

Mit Gmeiner, Südwestbuch und Theiss gibt es derzeit drei Verlage, für die Ostertag arbeitet. Um Aufträge muss er sich nicht sorgen. „Das ist schon eine sehr positive Entwicklung“, sagt Ostertag, der mittlerweile in ganz Deutschland für Lesungen nachgefragt wird. Es zahlt sich aus, dass er auf Archivmaterial, das sich über 25 Jahre angesammelt hat, zurückgreifen kann. Die Ideen gehen ihm da nicht so schnell aus. So wird es neue Abenteuer des Junkers Carl von Schack geben, zum 200. Geburtstag des Reichskanzlers Otto von Bismarck soll ebenfalls ein Roman erscheinen.

Seinen Geburtstag feiert Ostertag im Kreis der Familie. Zumindest einen Bezug zu seinen Romanen gibt es aber auch an diesem Tag. Gefeiert wird im Ludwigsburger Schloss, einem der Handlungsorte seiner Bücher.