Die Untertürkheimerin Elke Geiselhart hat zwei Bücher geschrieben. Ihr erster Roman ist bereits veröffentlicht worden, das zweite Buch erscheint noch in diesem April.

Untertürkheim - Das ist mein Baby.“ Elke Geiselhart legt stolz ihr erstes gedrucktes Buch auf den Tisch. 500 Seiten liegen da, voll mit menschlichen Geschichten. Da gibt es die unglücklich verheiratete Polly, deren Mann Jocelyn sie nicht mehr beachtet. Oder Norma, die im Frauenhaus arbeitet und selbst ein schweres Schicksal hat. Und da ist Bill, der gerechte Polizeikommissar, der Schreckliches im Zweiten Weltkrieg erlebt und sich einen emotionalen Schutzpanzer angelegt hat. Diese und andere Charaktere treffen an der einen oder anderen Stelle von „Bill und die Gangsterbraut“ aufeinander.

 

Was die 53-jährige Elke Geiselhart da vorgelegt hat, könnte man einen vielschichtigen Entwicklungsroman nennen – mit allen menschlichen Regungen und den unterschiedlichsten Schicksalen. „Es ist auch Herzschmerz dabei“, gibt Geiselhart zu und lächelt. Aber eine deutsche Rosamunde-Pilcher-Ausgabe sei ihr Werk auf keinen Fall – auch wenn der Roman in England spielt.

Die Autorin lässt sich von Enid Blyton inspirieren

Das hat freilich einen ganz anderen Hintergrund. Ihre Inspiration hat die schwäbische Autorin nämlich aus den Büchern der britischen Schriftstellerin Enid Blyton. Vor einigen Jahren hatte die Chemieingenieurin beschlossen, die Bücher aus ihrer Kindheit auf Englisch zu lesen. Neben den Hauptcharakteren der Kinder taucht da auch ein gewisser Bill auf, auch Polly und Jocelyn kommen am Rande in Blytons Bücher vor. Doch was ist mit ihren Geschichten?

Geiselhart, die sich dann doch lieber mit Erwachsenenthemen beschäftigt, fing an, eben diese Geschichten weiterzuspinnen. „Daran habe ich große Freude.“ So fantasierte sie wild herum, dichtete Bill ein Kriegstrauma und eine Liebesgeschichte an. Ließ Jocelyn auf perfide Weise umkommen. Und ließ auch so manch anderes geschehen. Das große Motto dabei: zurück ins Leben. „Eine Figur braucht Entwicklungspotenzial“, erklärt die Hobbyautorin. Dabei hat Geiselhart ihre Geschichten erst einmal einfach nur im Kopf mit sich herumgetragen. Es kamen immer mehr Figuren hinzu, Schicksalswendungen, Entwicklungen, Interaktionen. „Irgendwann habe ich angefangen, die Geschichten aufzuschreiben“, erzählt die Untertürkheimerin. Und dabei festgestellt, dass Schreiben viel Spaß macht. Ein Buch zu schreiben war zunächst nicht ihr Ziel.

Testleser haben Geiselhart beim Schreiben unterstützt

Doch da liegt es nun, ihr Baby. Testleser aus ihrem Freundeskreis haben konstruktive Kritik geleistet: „Verrat das noch nicht an dieser Stelle – wegen des Spannungsbogens“, meinte einer. Geiselhart überarbeitete, lernte dazu. Einen Verlag zu finden, war gar nicht so einfach. Nach langer Suche kam schließlich der Public Book Media Verlag auf Elke Geiselhart zu. Sie reichte ihr Manuskript ein und hatte die Lektorenkonferenz einstimmig auf ihrer Seite. Inzwischen ist „Bill und die Gangsterbraut“ in einer Auflage von 1000 Stück gedruckt – und es ist so viel Zeit vergangen, dass Elke Geiselhart in ihrer Freizeit gleich noch einen Fortsetzungsroman geschrieben hat. „Ich hatte einfach immer mehr Ideen und schrieb weiter“, sagt die begeisterte Autorin. Noch in diesem Monat soll ihr zweites Werk „Was macht eigentlich Iris? Neues von Bill und die Gangsterbraut“ erscheinen. Und dann hat Elke Geiselhart ein zweites Baby.