In weihnachtlicher Atmosphäre haben Jørn Precht und Mitglieder des Stadtleben-Teams von Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten „Stuttgarter Geheimnisse“ gelüftet. In vielen der Geschichten in dem Buch geht es um Tiere.

S-Mitte - Wie viele Geheimnisse kann eine Stadt wie Stuttgart haben? So viele, wie sie Häuser hat? Birgt jede Straße, jeder Platz ein Geheimnis? Oder sind es so viele, wie Menschen hier leben? Im Fall von Stuttgart wären das rund 600 000. Wenn man aber davon ausgeht, dass jeder Stuttgarter vermutlich mehr als ein Geheimnis hat, wird es schnell ein Vielfaches davon. Während das Geheimnis der tatsächlichen Zahl der Stuttgarter Geheimnisse vermutlich nie gelüftet wird, haben Leser von Stuttgarter Zeitung (StZ) und Stuttgarter Nachrichten (StN) einige geheimnisvolle Geschichten am Montag sozusagen live erlebt. Im vorweihnachtlich geschmückten Stadtleben-Büro am Hans-im-Glück-Brunnen in der Geißstraße stellte das Stadtleben-Team zusammen mit dem Autor Jørn Precht das Buch „Stuttgarter Geheimnisse“ vor.

 

Die erste Auflage ist bereits verkauft

Das Buch in der Reihe „Geheimnisse der Heimat“ haben Eva-Maria Bast, die an diesem Abend verhindert war, und Jørn Precht verfasst, das StZ/StN-Team hat die beiden dabei mit Ideen und Geheimnissen unterstützt. Das Geheimnisbuch ist erst seit wenigen Wochen im Handel, aber die erste Auflage ist bereits verkauft, zurzeit wird deshalb nachgedruckt. Entsprechend groß war auch der Andrang auf die Plätze bei der Buchpräsentation, die vom Stadtleben-Team per Zufallszahlengenerator verlost worden waren. Im Mittelpunkt stand dabei Jørn Precht. Der Drehbuchautor ist seit 2012 Professor für Storytelling an der Hochschule der Medien. Er hat für verschiedene Filme und Serien Drehbücher geschrieben. Besonders interessiert waren die Gäste an seinem Engagement bei der ZDF-Serie Soko Stuttgart.

Für viele war es nicht verständlich, weshalb die Kommissare kein Schwäbisch sprechen. Dieses Geheimnis lüftete Precht. Da die Soko Stuttgart bundesweit ausgetrahlt wird, müsse man darauf achten, dass die Charaktere auch beispielsweise in Norddeutschland verstanden würden. Aber: „Die Personen, die in der Serie schwäbisch sprechen, sind am beliebtesten.“ Was ihm und seiner Mit-Autorin Eva-Maria Bast aufgefallen ist, sind die vielen Geheimnisse in Stuttgart, die sich um Tiere drehen: Rössle, Frosch, Kühe, Wölfe, Salamander. Von einem Tier handelt auch das Geheimnis, das er während der Lesung lüftete. Er las die Geschichte zu Loriot, dem Eugensplatz und der Mops-Säule vor. Wer wissen möchte, was Loriot mit Stuttgart zu tun hat, was ein Flash-Mops ist und wie die Säule seiner zu Ehren zu einem Hund aus Bronze kam, dem sei Geheimnis Nummer 16 des Buches zu empfehlen.

Monte Scherbelino, Waschpulver im Park und eine Kuhherde beim Gaskessel

Kathrin Wesely, die im Stadtleben-Team unter anderem die Geheimnisse des Stuttgarter Westens enträtselt, legte den Zuhörern den Monte Scherbelino ans Herz, Nina Ayerle (Stuttgart-Süd) erzählte, was der Weißenburgpark mit Tennis und Waschpulver zu tun hat, und der Teamleiter Jürgen Brand entführte die Anwesenden nach Gaisburg im Stuttgarter Osten, wo ganz in der Nähe des Gaskessels eine ausgewachsene Kuhherde entdeckt werden kann.

Brand glaubt auch nicht, dass die Geheimnisse der Welt – wie in etlichen Bestsellern zum Thema Digitalisierung verkündet – bedroht sind. Wenn in einem der vielen Ministerien der Stadt eine Akte plötzlich als Verschlusssache gekennzeichnet, wenn einer der Bagger in der Stadt auf Unbekanntes aus längst vergangenen Zeiten stößt, oder, viel romantischer, wenn sich Verliebte in einer der vielen lauschigen grünen Ecken im Stadtzentrum etwas ins Ohr flüstern – jedes Mal entsteht mindestens ein neues Geheimnis. Genug Stoff also für einen zweiten Stuttgarter Geheimnisse-Band. Eva-Maria Bast, Jørn Precht und das Stadtleben-Team von StZ und StN denken darüber nach.