Am 9. November kommt das Buch des Ministerpräsidenten in den Handel: "Reiner Wein. Politische Wahrheiten in Zeiten knapper Ressourcen".

Stuttgart - Krawatten hat Ministerpräsident Winfried Kretschmann mehr als genug. Rund 200 Stück hängen in seinem Kleiderschrank. Doch um den Hals des Regierungschefs schafften es nur noch wenige, erzählt der Grünen-Politiker in einem neuen Buch, das am Freitag, 9. November, in den Handel kommt.

 

In dem Werk spricht er neben Privatem auch über seine politischen Erfolge, gibt sich dabei aber bescheiden. Er werde sogar nach Autogrammen gefragt. Dann antworte er aber immer: „Ich bin doch kein Fußballer oder Schauspieler, und sie wollen trotzdem eines.“

„Reiner Wein. Politische Wahrheiten in Zeiten knapper Ressourcen“ lautet der Titel des 160 Seiten starken Buches. Zehn Stunden lang sprachen die Journalisten Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer und Peter Henkel im Sommer mit dem baden-württembergischen Regierungschef. Sie trafen sich mit ihm in einer für ihn vertrauten Umgebung, in der Villa Reitzenstein, seinem Amtssitz. Bei der Vorstellung des Buchs am Dienstag in Stuttgart sagte Kretschmann, es sei eine „schöne Atmosphäre“ gewesen, schönes Wetter, leichter Wind.

Kretschmann verrät Details aus seinem Kleiderschrank

Über zahlreiche politische Themen spricht der Regierungschef in dem Buch. Es geht um die Energiewende, das Bahnprojekt Stuttgart 21, Bürgerbeteiligung und viele weitere Themen. Und obwohl Kretschmann zu viel Privates ungern in der Öffentlichkeit verbreitet, verrät er dennoch so manches Details aus seinem Leben.

So erfahren die Leser beispielsweise, dass er schätzungsweise 200 Krawatten besitzt. Getragen werden allerdings nur noch wenige. „30 oder 40 haben überhaupt noch eine Chance, in die nähere Auswahl zu kommen.“ Viele andere seien gar nicht mehr modern, erläutert der Politiker. Dass sich überhaupt so viele Krawatten in seinem Kleiderschrank befinden, hat mehrere Gründe: „Manche sind mir geschenkt worden, einige habe ich gekauft, weil ich keine dabei hatte, aber plötzlich eine gebraucht habe.“

Urlaubspläne will Kretschmann lieber für sich behalten

Viele andere private Dinge behält Kretschmann lieber für sich. „Ich finde beispielsweise, dass es eigentlich schon zu weit geht, dass ich meinen Sommerurlaubsort preisgeben soll“, sagt der Grünen-Politiker. In dem Buch beklagt er eine Durchleuchtung der ganzen Person in der Politik. Das sei eine Herausforderung, die zu Dauerstress führe. Er selbst habe schon viel zu viel Privates preisgegeben.

„Reiner Wein“ ist schon das zweite Buch über den Politiker, das seit dem Regierungswechsel im vergangenen Jahr erscheint. Kretschmann selbst will vorerst aber kein Buch schreiben. „Ich habe das nicht vor“, sagte der ehemalige Lehrer am Dienstag. Sollte es aber doch irgendwann einmal der Fall sein, wolle er ein „g'scheites Gemeinschaftskundebuch“ verfassen.