Er ist Nazi-Aussteiger und er hatte enge Kontakte zu Göppingens Autonomen Nationalisten, denen gegenwärtig in Stuttgart der Prozess gemacht wird. Jetzt kommt der ehemalige rechtsextremistische Liedermacher Felix Benneckenstein auf Einladung des Bündnisses Kreis Göppingen nazifrei ins Bürgerhaus.

Göppingen - Gleich zwei Veranstaltungen werden am Mittwochabend anlässlich des Endes der Nazidiktatur vor 70 Jahren in Göppingen angeboten. Der Verein Kreis Göppingen nazifrei startet sein neues Projekt „ansprechbar“, eine Veranstaltungsreihe zu den Themen Demokratie, Menschenfeindlichkeit, Rechtsextremismus und Gewalt. Zum Auftakt hat der Verein die Neonazi-Aussteiger Felix Benneckenstein und Frank Buchheit von der Beratungs- und Interventionsgruppe gegen Rechtsextremismus (BIG Rex) des Landeskriminalamts Baden-Württemberg eingeladen.

 

Karriere als rechtsradikaler Liedermacher

Benneckenstein war rund zehn Jahre lang in der bayrischen und Dortmunder Neonazi-Szene aktiv, zu der auch die inzwischen verbotenen Autonomen Nationalisten Göppingen gute Kontakte pflegten. Als Liedermacher “Flex” trat er bundesweit auf rechtsextremen Veranstaltungen auf. 2011 entschied er sich, seinen ehemaligen Kameraden den Rücken zu kehren und gilt unter ihnen seitdem als Verräter.

Kontakte zur Göppinger Neonaziszene

Mit der Göppinger Neonazi-Szene kennt sich auch der Diplom-Pädagoge und Kriminalpräventionsexperte Frank Buchheit aus. Immer wieder waren die hiesigen Neonazis Ziel der Ansprachen von BIG Rex. Einer von ihnen ist inzwischen ausgestiegen und hat im laufenden Prozess vor dem Landgericht Stuttgart wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung gegen seine Mitangeklagten und weitere Beschuldigte ausgesagt.

Beginn der Veranstaltung ist um 19 Uhr im Göppinger Bürgerhaus. Am selben Abend von 19.30 Uhr an veranstaltet die Göppinger Antifa im Haus der Jugend in Kooperation mit weiteren Organisationen ein Infocafé mit Janka Kluge, der Landesprecherin des Bundes der Antifaschisten VVN-BdA.