Daniela Svecak kümmert sich als Projektleiterin um die Remstal-Gartenschau in Remshalden. Die 32-Jährige koordiniert die Arbeitsgruppen und sorgt dafür, dass die Bürger eine echte Beteiligung erfahren .

Remshalden - Daniela Svecak besitzt keinen eigenen Garten. Aber davon abgesehen, passt die Remstal-Gartenschau perfekt zu der 32-Jährigen. „Ich war auf der Suche nach etwas ganz Neuem. Und ein solches Projekt hat es ja noch nie gegeben“, sagt Svecak, die davor für die Industrie- und Handelskammer in Stuttgart Öffentlichkeitsarbeit gemacht hat.

 

250 Ideen gab es nach der Auftaktveranstaltung

Im Juli 2015 ist die Diplom-Journalistin aus Nordrhein-Westfalen als Projektleiterin für die interkommunale Gartenschau bei der Gemeinde Remshalden eingestellt worden – zuerst auf Basis einer 50-Prozent-Stelle, inzwischen ist daraus eine 65-Prozent-Stelle geworden. Sie ist diejenige, die alle Fäden in der Hand hält und dafür sorgt, dass die erwünschte Bürgerbeteiligung auch eine echte Bürgerbeteiligung ist. Dafür hat sie sich bereits ins Zeug gelegt – es gab im vergangenen Jahr eine Auftaktveranstaltung, nach der 250 Ideen für die Gartenschau in Remshalden auf dem Tisch lagen. Bei einer Ideen- und Planungswerkstatt wurden die Vorschläge der Bürger zusammengefasst, bewertet und konkretisiert. „Da wusste keiner, was dabei herauskommt. Eigentlich haben wir gehofft, dass wir wenigstens ein paar Leute finden, die mitmachen“, sagt Svecak.

Vereine, Einrichtungen und Privatleute helfen mit

Dass der dort gepflanzte Gartenschau-Samen aber bei so vielen Bürgern aufgeht, hätte sie nie gedacht. Mit zwei Bussen sind die Remshaldener nach Öhringen zur Landesgartenschau gefahren, um sich Anregungen zu holen. Alle Obst- und Gartenbauvereine, aber auch der Kunstverein, das Jugendhaus, das Partnerschaftskomitee oder der Seniorenrat sind bei den Planungen involviert. Daneben engagieren sich viele Privatleute, und sogar die jungen Remshaldener: „Vor kurzem wollten drei Mädchen die Pläne haben, um in der Schule Werbung für die Gartenschau zu machen“, erzählt Svecak, die in Winnenden lebt.

Mehrere Arbeitsgruppen treffen sich seit anderthalb Jahren. „Ich bin sehr beeindruckt, was es da für eine Liebe zum Detail und für eine Motivation gibt“, sagt Svecak. Diese Arbeitsgruppen kümmern sich um die verschiedenen Bereiche, die zusammen den Bürgerpark zwischen Geradstetten und Grunbach ergeben sollen: Kelterspielplatz, Schauweinberg, Rosen- und Genussgarten. Zudem gibt es beispielsweise die Gruppe namens „Natur & Historie“.

Kommunikation mit den Ämtern und anderen Gruppen

„Ich lade die Gruppen regelmäßig ins Rathaus ein, um den aktuellen Stand zu besprechen.“ Nach diesen Treffen gibt sie die Fortschritte an das Landschaftsplanungsbüro weiter, das damit beauftragt ist, die Pläne zu erstellen. „Natürlich können wir nicht alle Wünsche erfüllen. Aber wenn man den Bürgern die Gründe genau erklärt, dann wird das akzeptiert“, sagt Svecak, die die Projekte auch mit den entsprechenden Fachämtern im Rathaus abklärt. Zudem schaut sie danach, dass die Kommunikation zwischen den Gruppen funktioniert. „Als wir uns einen Standort für den Empfang im Bürgerpark überlegt haben, habe ich diesen zum Beispiel mit den Weingärtnern abgesprochen, die das tangiert.“

Auch das Thema Förderanträge wird von ihr beackert. Daniela Svecak hofft, dass bald die ersten Zusagen kommen. „Die Bürger wollen loslegen. Die Rosen müssen Ende März im Boden sein, damit sie bei der Gartenschau schön aussehen.“ Daniela Svecak freut sich, wenn bald die ersten Ideen in die Tat umgesetzt werden. Und sie freut sich jetzt schon auf den Eröffnungstag der Remstal-Gartenschau. „Ich bin sehr ehrgeizig und will das unbedingt schaffen. Schon allein, weil sonst viele Menschen enttäuscht wären. Aber ich glaube, wir sind so breit aufgestellt, dass nichts schiefgehen wird.“ Und wer Daniela Svecak erzählen hört, hat keinen Zweifel daran, dass sie sich mit ebenso viel Herzblut für das Projekt engagiert, wie die Bürger.

Früchte der Bürgerbeteiligung sind unbezahlbar

Auch wenn eine intensive Bürgerbeteiligung immer mit großem Aufwand verbunden sei, könne sie jeder Kommune ans Herz legen, einen solchen Prozess zu wagen und dafür Personal einzustellen: „Die Früchte dieser Arbeit sind unbezahlbar: Ein größeres Zusammengehörigkeitsgefühl, eine viel stärkere Identifikation mit den Projekten und schließlich auch mehr Vertrauen in politische Prozesse.“

Obwohl sie erst seit anderthalb Jahren als Projektleiterin arbeitet, kann Daniela Svecak schon eine Menge Erfahrungen mitnehmen, etwa wenn es um Moderation oder vernetztes Denken geht. „Als wir den Schauweinberg bepflanzt haben, habe ich außerdem auch eine Rebe gesetzt. Das war ein gutes Gefühl“, sagt sie und lacht.