Der Park am Gesundheitsamt nimmt Gestalt an: Landschaftsarchitekten ghaben die zahlreichen, manchmal konkret, manchmal bloß vage gefassten Vorschläge der Bürger zur Grobplanung weiterverfolgt, ausformuliert und mit konkreten Gestaltungsvorschlägen hinterlegt.

Aus den Stadtteilen: Kathrin Wesely (kay)

S-West - Auf dem Papier haben die Ideen Gestalt angenommen. Die Skizze vom Park am Gesundheitsamt zeigt geordnete Flächen, verzeichnet Bäume, Wiesen, Sträucher, Sitzgelegenheiten. Das Büro Hink für Landschaftsarchitektur hat die zahlreichen, manchmal konkret, manchmal bloß vage gefassten Vorschläge der Bürger zur Grobplanung weiterverfolgt, ausformuliert und mit konkreten Gestaltungsvorschlägen hinterlegt. Keines der anderen Projekte des Förderprogramms „Sanierung Stuttgart 28 – Bismarckstraße – Aufwertung von Grünanlagen, Straßen und Plätzen im Westen“ ist bislang so weit gediehen wie der Park am Gesundheitsamt. Bis in zwei Jahren könnten die Parkpläne Wirklichkeit sein.

 

Mediterranen Kräuter für die Nase

Landschaftsarchitekt Michael Hink präsentierte im Bürgerzentrum, was seinem Büro beispielsweise zum Stichwort „Oasen im Park“ eingefallen war. Diese besonderen Orte nämlich hatten bei den beteiligten Bürgern auf der Wunschliste gestanden. Es sollten Plätze im Park sein, die Spiel und Begegnung ermöglichten, die zum Liegen und Entspannen einladen und die Sinne ansprechen. So wäre eine einfache Klanginstallation denkbar, die wie ein Mobile aus Glas in den Bäumen hängt. Die Nase ließe sich mit mediterranen Kräutern wie Thymian und Rosmarin beglücken, die im südlichen Teil des Parks ein trockenes und warmes Plätzchen fänden.

Die Bepflanzung müsse mit Bedacht gewählt werden, meinte Hink. Zu beachten sei, wie groß der Pflegeaufwand sei oder wie Pflanzen in all jenen Monaten aussehen, in denen sie nicht in voller Blüte stehen. Für Urban Gardening sei ein Park ungeeignet, und wollte man Laiengärtner machen lassen, müssten diese planvoll zu Werk gehen.

Das Büro plädiert für eine eher zurückhaltende Möblierung mit minimalistischen Bänken, drehbaren Liegen und Tischen. „Ich finde, es braucht auch kein Schachbrett. Das können sich die Spieler selbst mitbringen“, argumentierte Thomas Hink. „Der Park, da waren sich alle einig, sollte ein Ruhepol sein, ein Rückzugsort. Da braucht es eine feinsinnige und zurückhaltende Gestaltung“, so Hink auf Nachfrage. Der Park solle von unterschiedlichen Gruppen genutzt werden können – von den Kita-Kindern, den Jugendlichen aus der Psychiatrie oder den Senioren aus der Nachbarschaft. Man sollte Flächen daher nicht auf bestimmte Nutzungen festlegen.

Keine dunklen Ecken

Das Hauptaugenmerk des Landschaftsarchitekten selbst liegt nicht so sehr auf der Frage nach einzelnen Möbeln oder Pflanzen, sondern auf der Ordnung der 4000 Quadratmeter großen Fläche: „Das Wichtigste ist, die Gesamtanlage in einen übersichtlichen Zustand zu versetzen, in dem auch soziale Kontrolle stattfindet, wo es keine dunklen Ecken und schmuddeligen Winkel gibt.“ Ein weiterer wichtiger Punkt für Thomas Hink ist, dass die angrenzende Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie die dazu benachbarte Kita einen „definierten Eingangsbereich erhalten“.

Die Zuhörer haben die einzelnen Vorschläge der Landschaftsarchitekten beurteilt. Nach der Diskussion hinterließen sie Bewertungen auf ausgehängten Plänen. Welche Details sie für gut, welche für verzichtbar halten, wird zusammengetragen und ist demnächst auf den Internetseiten der Bürgerbeteiligung „Forum lebendiger Westen“ unter http://stuttgart28.eltern-kind-zentrum.de/ nachzulesen.