In der Stadt lässt sich schlechter Sterne zählen als auf dem Land. Das liegt an der sogenannten Lichtverschmutzung, die Forscher mit der „Verlust der Nacht“-App untersuchen wollen. Vor allem in Großstädten wird das Licht aufgrund von Schwebstaub und Nebeltröpfchen in der Luft sowie durch die Reflexion an Schichten der Atmosphäre gestreut. Dies führt nicht nur dazu, dass die Sicht auf den Sternenhimmel behindert wird. Es hat auch ökologische Konsequenzen: Der Wachstumszyklus der Pflanzen wird beeinflusst und die Orientierung der Zugvögel gestört.

 

Citizen Scientists sollen mit der „Verlust der Nacht“-App die Lichtverschmutzung messen. Dabei wird mit dem Smartphone der Nachthimmel fotografiert; damit es die Sterne erkennen kann, braucht das Handy jedoch einen eingebauten Kompass. Das Bild schickt man dann per App an das Forscherteam um Christopher Kyba. Bisher wurden fast 20 000 Bilder gesammelt. „Im Herbst planen wir unsere  erste wissenschaftliche Veröffentlichung“, sagt Kyba. Wer sich bis dahin nicht gedulden kann, bekommt von der App automatisch individuelle Informationen zum Nachthimmel anhand des geknipsten Bildes. Die App gibt es kostenlos im App Store.