„Artigo“ gehört zu den wenigen geisteswissenschaftlichen Citizen-Science-Projekten in Deutschland. Bei dem Projekt geht es darum, Gemälde mit so vielen Schlagwörtern wie möglich zu kennzeichnen, was man gemeinhin taggen nennt. Artigo ist als Spiel konzipiert. Im Duell auf www.artigo.de hat man gegen einen anderen Mitspieler 60 Sekunden Zeit, Schlagwörter, die einem zu einem Gemälde einfallen, in ein Eingabefeld einzutippen. Wenn es zu einem „match“ kommt, also beide Spieler das gleiche Wort eintippen, gibt es Punkte. Wer sich registriert, kann gegen mehr als 10 000 Benutzer spielen und durch Punktesammeln in der Bestenliste aufsteigen.

 

Der Forschung dient das Projekt eher als Vorbereitung. „Die Schlagwörter können impliziten Aufschluss über die Natur der Tagger geben“, so Hubertus Kohle, Dekan der Fakultät für Geschichts- und Kunstwissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München und Leiter des „Artigo“-Projekts. Interessant könne dabei sein, wie „unterschiedlich Europäer, Asiaten, junge und alte Menschen, Frauen und Männer taggen“. Des Weiteren wird auf Grundlage des Tagging eine digitale Datenbank aufgebaut, die die Suche nach Kunstwerken erleichtert.