Der großen Mehrheit der Wendlinger scheint die Zukunft der Johanneskirche schlicht egal zu sein, trotz hitziger Debatten.

Wendlingen - Die Frage nach der Zukunft der evangelischen Johanneskirche hat in den vergangenen Monaten viele Gemüter in Wendlingen erhitzt. Der Mehrheit des Kirchengemeinderates standen gleich zwei Bürgerinitiativen gegenüber. Ein Riss zog sich durch die Reihen der Gemeindemitglieder, der mit dem jetzigen Ergebnis wohl kaum kleiner werden wird.

 

Mit dem Bürgerentscheid sollten auch noch die Stadtverwaltung und der Gemeinderat in den jahrelangen Konflikt hineingezogen werden. Dass dies misslungen ist, dürfte viele Gemeinderäte und Vertreter der Stadtverwaltung aufatmen lassen. Die geringe Wahlbeteiligung hat die Kommunalpolitik gerettet. Sie muss sich nicht um eine Frage kümmern, für die sie sich überhaupt gar nicht zuständig fühlt.

Einer großen Mehrheit der Einwohner scheint die Zukunft der Johanneskirche ohnehin schlicht egal zu sein. Eine überwältigende Mehrheit der Wendlinger hat sich aus dem Zwist der evangelischen Kirchengemeinde einfach herausgehalten. Man hatte am Sonntag Wichtigeres zu tun, als sich an dem Bürgerentscheid zu beteiligen. Das ist aus demokratischer Sicht bedauerlich. Es könnte aber auch deutlich machen, was der langwierige und durch den Bürgerentscheid auch noch teure Streit innerhalb der evangelischen Kirchengemeinde für die große Mehrheit der Wendlinger ist: ein Sturm im Wasserglas.