Seit Ende Januar können die Stuttgarter ihre Vorschläge für den Bürgerhaushalt ins Internet stellen und die Vorschläge anderer kommentieren. Die Vaihinger sind rege dabei.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Vaihingen - Mehr als 40 Vorschläge haben die Vaihinger bereits für den Bürgerhaushalt gemacht. Oft geht es dabei um Kleinigkeiten, die mit wenig Geld umzusetzen sind. So zum Beispiel die Forderung, dass im Rosental mehr Abfalleimer aufgestellt werden, damit Hundebesitzer die Tütchen mit den Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner entsorgen können. Derzeit würden einige Gassigeher diese einfach auf die Wiesen werfen.

 

Auch das Thema Barrierefreiheit ist zu finden. Eine Bürgerin fordert Verbesserungen im Stadtpark. Die Ablaufrinnen sind gepflastert und haben sich im Verhältnis zu den geteerten Wegen stark gesenkt. Die Vaihingerin schreibt, wer den Hauptweg verlassen wolle, fahre sich in den Rinnen fest. Auch die Forderung, dass der S-Bahnhalt Universität barrierefrei ausgebaut werden sollte, ist im Bürgerhaushalt bereits zu finden. Denn selbst wenn die Aufzüge und die Rolltreppen funktionieren, komme man barrierefrei nur bis zur Mitte der Station. Von dort aus führe lediglich eine steile Treppe hinunter zum Gleis. Das Problem bei diesem Vorschlag dürfte aber sein, dass nicht die Stadt, sondern die Deutsche Bahn zuständig ist.

Viele Autofahrer sind genervt

Darüber hinaus finden sich viele bekannte Ideen im Bürgerhaushalt wieder: Der TSV Jahn Büsnau wünscht sich seit Langem einen neuen Kunstrasenplatz. Für die Buslinie 82 fordern die Vaihinger einen Zehn-Minuten-Takt. Dieser Wunsch wird auch seit Jahren immer wieder im Bezirksbeirat geäußert. Ein Trauerspiel ist die Aussegnungshalle auf dem Buchrainfriedhof – „ein veraltetes, tristes provisorisches Gebäude, kein würdiger Ort, um einen Menschen zu verabschieden“, heißt es dazu im Bürgerhaushalt. Eine neue Halle sei seit Langem ein Wunsch der Bevölkerung. Und dann ist da natürlich noch das Thema Verkehr. Die Krehlstraße zwischen der Waldburg- und der Freibadstraße ist eine 30er-Zone. Auf beiden Seiten darf geparkt werden. „In Stoßzeiten herrscht hier Verkehrschaos, manche Fahrer stoßen rückwärts auf den Gehweg, auf dem Kinder laufen. Ich bitte dieses Konzept zu überdenken“, schreibt ein Vaihinger.

An anderen Stellen mahnen die Bürger Fußgängerüberwege, bessere Radwege oder eine Ampel an. Unmut ist aus den Zeilen herauszulesen, die ein Bürger zu den Staus im und um den Synergiepark verfasst hat. Er befürchtet, dass mit der Ansiedlung von Daimler und Allianz der Verkehr komplett zusammenbricht. „Gefragt sind schnelle Planungen und realistische Konzepte, keine Seilbahnen.“ Für die Ansiedelung der Allianz werde eine große Grünfläche geopfert, ohne mit der Wimper zu zucken. „Aber wegen einer zusätzlichen Fahrspur an der Nord-Süd-Straße beginnt der große Katzenjammer. So nicht“, schreibt der genervte Autofahrer.