Vor den Sommerferien möchte die Stadtverwaltung Stellung zu 130 Ideen aus dem Bürgerhaushalt nehmen. Darunter sind auch einige Wünsche und Ideen aus Bad Cannstatt.

Bad Cannstatt - Die Ergebnisse des vierten Stuttgarter Bürgerhaushalts stehen fest. Auch Wünsche für Bad Cannstatt sind weit vorne gelandet. Insgesamt wird die Stadtverwaltung nun in den nächsten Wochen 130 Vorschläge der Bürger prüfen und zu ihnen Stellung nehmen. 13 dieser Wünsche, Vorschläge und Ideen betreffen Bad Cannstatt direkt.

 

Auf Rang vier hat es das Stadtbad an der Hofener Straße geschafft. Wenn es nach Thomas Oesterlin geht, der den Vorschlag in den Bürgerhaushalt eingespeist hat, soll das Bad erhalten bleiben. Bislang ist vorgesehen, auf die teure Sanierung zu verzichten und dafür ein neues Sportbad am Neckarpark zu bauen. Doch Oesterlin und 3420 Unterstützer finden, dass es sinnvoll wäre, „nutzbare Infrastruktur zu erhalten“ – gerade vor dem Hintergrund, dass die Zahl der Nichtschwimmer in Stuttgart immer größer werde und Kapazitäten für den Schwimmunterricht fehlen.

Der Cannstatter Schulcampus – übrigens auch ein Vorschlag von Thomas Oesterlin – ist mit 2397 Stimmen auf Rang 7 gelandet. „Wir, die Schüler, Eltern und Lehrer der drei Cannstatter Schulen, Brunnen-Realschule, Jahn-Realschule und Johannes-Kepler-Gymnasium, wünschen uns vom Stuttgarter Gemeinderat eine Aufwertung des Cannstatter Schulcampus durch gemeinsame Multifunktionsräume mit Mensa, Sport und Aufenthaltsmöglichkeiten“, heißt es im Bürgerhaushalt.

Am Neckar soll sich einiges ändern

Einem Bolzplatz im Stadtteil Burgholzhof „steht das Wasser bis zum Hals“, hat Teilnehmer „janal“ geschrieben. Die Fläche müsse unbedingt einen neuen Belag bekommen, da bei Regen eine wahre Seenlandschaft auf dem Spielfeld entstehe. 2165 Stuttgarter unterstützen den Wunsch, der es auf Platz 9 schaffte.

Wenn es nach „Nata S“ und 852 Bürgern geht, soll es am Neckar bald eine „moderne Promenade mit Cafés, Bars, schöner Beleuchtung, Sandstrand und alles was dazu gehört“ geben, um sich in Urlaubsstimmung versetzen zu können. Diese Idee landete auf Rang 31.

Zehn Plätze weiter hinten findet sich der Wunsch nach einer Freitreppe am Neckar – zwischen der Schleuse Bad Cannstatt und dem Mühlsteg. Das Ziel: mehr Aufenthaltsqualität. Diese Idee erhielt 762 Stimmen.

Und weiter geht es auf Rang 50: „Ein Vorschlag der Zukunftswerkstatt Bad Cannstatt: Uferterrassen auf Flussniveau, Verbindungswege auch unter den Brücken, ,Perlenkette‘ öffentlicher Orte, mehr Schiffsanleger.“ Kurz und bündig. 701 Stuttgarter haben diesen Wunsch unterstützt.

Auch der Wilhelmsplatz soll attraktiver werden

Gleich dahinter ist der Vorschlag zu finden, die Turn- und Versammlungshalle Steinhaldenfeld zu sanieren (696 Stimmen). Die Halle sei in die Jahre gekommen und entspreche in keiner Weise mehr dem Standard einer modernen Sport- und Versammlungsstätte, schreibt Bürgerhaushalt-Teilnehmer „Steinhaldenfeld“. Die Halle werde jede Woche von 700 Mitgliedern der örtlichen Vereine und von 350 Schülern für den Sportunterricht genutzt. Hinzu kämen etliche Veranstaltungen der auswärtigen Vereine. Trotz der guten und hohen Auslastung sei die Halle aber immer noch nicht barrierefrei, noch seien die sanitären Anlagen zeitgemäß.

Die weiteren Vorschläge für Bad Cannstatt aus den Top 130:

Platz 63:
Das Neckarufer der Vorstadt neu möblieren und bepflanzen (662 Stimmen). Platz 76:
Ein Badeparadies am Neckar schaffen – wie in Basel und Paris. Viele Stuttgarter würden schon seit langer Zeit vom Gratis-Schwimmen im Neckar träumen (645). Platz 85:
Den Wilhelmsplatz zu einem echten urbanen Platz machen: Der Wilhelmsplatz scheine vor allem für den durchfließenden Autoverkehr angelegt zu sein, nicht aber für die in Cannstatt wohnende Bevölkerung. Das solle sich ändern (636). Platz 87
: Eine Anbindung der Stadtbahn bis zur Mercedes-Benz-Arena und zum Daimler-Werk (634). Platz 95:
Die Schultoiletten regelmäßiger reinigen (624). Platz 102:
Die alte Eisenbahnbrücke (Rosensteinbrücke) erhalten und eine Verbindung für Fußgänger und eventuell auch Radfahrer über den Neckar schaffen (620).