Vier Projekte aus Mühlhausen sollen möglichst weit vorne auf der Liste des Bürgerhaushalts landen und verwirklicht werden.

Mühlhausen - Aller guten Dinge sind vier, und das gleich in doppelter Weise. Jedenfalls in Sachen Bürgerhaushalt, wo seit wenigen Tagen die Bewertungen für die vorgeschlagenen Projekte laufen. Und „Bewertungen“ heißt: Punkte sammeln! Möglichst viele Punkte, damit die Projekte aus dem Stadtbezirk in der Schlusstabelle des Bürgerhaushaltes nicht wieder unter „ferner liefen“ rangieren, sondern möglichst weit vorne landen: in den „Top 100“ der stadtweit am besten bewerteten Vorschläge. Dieses Ziel ist aber nur erreichbar, wenn eine entschieden größere Zahl von Menschen aus dem Stadtbezirk sich beteiligt, als es in den Vorjahren der Fall war.

 

„Ich will, dass Mühlhausen endlich auch einmal Tore schießt und nicht wieder als grauer Verlierer vom Platz geht“, übersetzt Michael Lietz das Ziel in die Fußballsprache. Mit Lietz hat Mühlhausen erstmals einen ehrenamtlichen Multiplikator im Einsatz. Einen „Vervielfältiger“, der die Bedeutung der Abstimmung im Bürgerhaushalt ins Bewusstsein der hiesigen Bevölkerung bringen soll. Dafür war Lietz die vergangenen Wochen und Monate selbst „auf dem Fußballplatz und auf den Tribünen unterwegs“, um im sportiven Bild zu bleiben. Und er hat dafür getrommelt, dass die Bürgervereine mit ihren Netzwerken mit ins Boot steigen. Mit Erfolg!

Den Bürgervereinen geht es um die positive Entwicklung der Stadtteile

Denn nachdem die Neugereuter zunächst wegen hinreichender Auslastung durch die Soziale Stadt gezögert hatten, haben sie nun mit den anderen Stadtteilen „ein breites Bündnis geschmiedet“, wie Lietz sagt: „Alle vier Bürgervereine sind dabei: Freiberg/Mönchfeld, Hofen, Mühlhausen und Neugereut. Jetzt sind wir komplett, jetzt können wir durchstarten“, freut er sich – und präsentiert einen Aufruf „an alle Einwohner des Stadtbezirks“. Darin heißt es: „Zeigen Sie jetzt der Verwaltung und den politischen Entscheidungsträgern im Gemeinderat durch Ihre einhellige Unterstützung unserer Vorschläge, dass die Bürger unserer Stadtteile voll hinter diesen Anliegen stehen! Es geht um eine positive Entwicklung in allen Stadtteilen. Unterstützen Sie die gemeinsamen Vorschläge der Bürgervereine!“

Das Quartett der Bürgervereine setzt sich für vier Projekte ein, die mit besonderer Dringlichkeit in Angriff genommen werden sollen: Nummer Eins ist der Kelterplatz Hofen. Ziel ist, den Umbau der „schiefen Wiese“ zu einer echten Ortsmitte bis zum 900-Jahr-Jubiläum Hofens im Jahr 2020 zu realisieren.

Projekt Nummer zwei ist der „Neubau einer Turnhalle im Schulzentrum Freiberg/Mönchfeld“. Dies soll mit dem Bau der Mensa kombiniert werden.

Als Drittes soll der Einstieg in die „Neugestaltung des Zentrums Mühlhausen“ erfolgen. Ein Areal, das vom Palmschen Schloss bis zum Einkaufszentrum reicht und schrittweise entwickelt werden soll.

Die Vorschlagslisten liegen auch aus

Als Viertes soll der „Umbau und die Erweiterung der Mensa der Jörg-Ratgeb-Schule“ in Neugereut in Angriff genommen werden. Das wird auch von der Elternschaft schon länger gefordert.

Der einfachste Weg, diese Vorschläge zu unterstützen, geht online unter der Adresse www.buergerhaushalt-stuttgart.de

Darüber hinaus werden die ausgedruckten Listen an alle Geschäfte des Bundes der Selbständigen verteilt, wo man die Vorschläge per Unterschrift unterstützen kann. Die Listen liegen auch in öffentlichen Einrichtungen aus wie Bürgerhaus Freiberg, Stadtteilbüro Neugereut, Büro der evangelischen Kirche Mühlhausen oder im Bezirksrathaus. „Es sind sehr viele Leute, die sich da engagieren und eng zusammenarbeiten. Teils ist das sogar in den Schulen Thema im Gemeinschaftskunde-Unterricht“, sagt Michael Lietz, der in den Aktivitäten auch „ein Engagement für unsere Demokratie“ sieht. „Aber noch ist nichts gewonnen“, mahnt er – und schließt mit einem Vergleich aus dem Fußball: „Die Bälle liegen im Feld. Jetzt müssen die Tore geschossen werden.“