Seit einiger Zeit können Bürger ihre Vorschläge für die nächsten Etatberatungen einbringen. Am 20. Februar endet die Frist.

Rems-Murr: Chris Lederer (cl)

Stuttgarter Norden - Der Countdown läuft: Noch bis Montag, 20. Februar, bleibt Zeit, um Vorschläge für den so genannten Bürgerhaushalt einzureichen – online via Internet. Wer lieber ein Formular ausfüllen und es per Post verschicken möchte oder seine Vorschläge telefonisch durchgeben möchte, muss den früheren Redaktionsschluss bedenken (16. Februar). Zahlreiche Bürger haben bereits diese Möglichkeiten genutzt und ihre Anregungen eingespeist.

 

Hier eine Auswahl der Ideen, die vielleicht auch als Anregungen für weitere dienen können: In Stammheim wurde beispielsweise gefordert, dass ein neues Bürger- und Familienzentrum gebaut wird, dass es einen finanziellen Zuschuss für den Arbeitskreis Kultur gibt und ein Lehrschwimmbecken gebaut wird. Ein Bürger fordert, dass das beschlossene Wohnbauvorhaben Langenäcker-Wiesert gestoppt zu den Akten gelegt wird, und so Tier- und Pflanzenwelt zu schützen.

Neuer Aufzug für die Haltestelle Föhrichstraße

In Feuerbach wird die Renovierung der Realschule gefordert, zudem soll das Ganztagesangebot für die Gymnasien und die Hattenbühl-Grundschule ausgeweitet werden. Ein Vorschlag widmet sich bislang der Haltestelle Föhrich: Dort soll ein Aufzug installiert werden. Ein Nutzer im Internet schlägt vor, Bodenwellen oder einen Blitzer an der Kitzbüheler Straße anzubringen. Eher kurios mutet die Idee an, auf Radwegen das Fahren mit Elektrogolfwagen zu erlauben.

Die Verkehrssicherheit ist auch bei den Bürgern in Botnang ein Anliegen: Dort wird aktuell ein Zebrastreifen vor dem Tierheim an der Furtwänglerstraße gefordert, das Heim selbst solle städtisch werden, außerdem soll die Busverbindung zwischen Botnang und Feuerbach sowie nach Vaihingen verbessert werden. Die Stadtbahn der Linie 9 soll künftig dauerhaft bis zur Endhaltestelle nach Botnang fahren. Und: Die Lücke des Radweges entlang der Furtwänglerstraße soll geschlossen werden. Sie befindet sich zwischen der Bauernwaldstraße und dem neuen Radweg an der Feuerbacher-Tal-Straße.

Verkehr an der Bergheimer Steige soll verlangsamt werden

Was die Ideen für Weilimdorf angeht, so wird gewünscht, dass die Stadtbahn von Giebel über Hausen bis hin zur S-Bahnhaltestelle Weilimdorf verlängert wird. Der Verkehr an der Bergheimer Steige soll verlangsamt und das Lastwagen-Verbot durchgesetzt werden. Ein ordentlicher Radweg entlang der K9503 vom Solitudetor zur Solitude soll eingerichtet, die Reisachturnhalle saniert und ein Schwimmbad gebaut werden. Man darf gespannt sein, wie viele Befürworter der Vorschlag Nummer 40803 erhalten wird, eine „Luftseilbahn als innerstädtisches Massenverkehrsmittel“ zu bauen.

Auch für Zuffenhausen finden sich bereits einige Wünsche auf der Liste: Etwa die Schranken in der Waldäckerstraße und in der Straße Am Stadtpark zu entfernen, bestimmte Flächen bei Zazenhausen, Rot und Zuffenhausen unter Landschaftsschutz zu stellen oder parkende Autos auf dem Hans-Scharoun-Platz durch Poller zu verhindern. Gefordert wird ein Ausbau der Kitas, eine Schallschutzwand an der Bahntrasse im Gebiet Hohlgrabenäcker, Tempo-30 an der Haldenrain- und der Schwieberdinger Straße sowie der Nachtbus bis nach Zazenhausen. Gewünscht ist außerdem der Bau einer Schul- und Ballspielhalle in Zuffenhausen sowie die Entschärfung des Verkehrschaos am Kelterplatz.

Oben genannte Beispiele können noch bis Donnerstag kommender Woche durch weiter Wünsche ergänzt werden. Danach sind alle Bürger von 7. bis 27 März aufgerufen, ihre Favoriten auf der Liste zu bewerten. Das geht ebenfalls via Internet oder schriftlich in den jeweiligen Bezirksrathäusern vor Ort.

Die 100 Vorschläge, die am meisten Zuspruch erhalten, werden von der Stadtverwaltung geprüft und in die Haushaltberatungen eingebracht. Außerdem werden aus jedem Stadtbezirk die zwei beliebtesten Vorschläge eingereicht, unabhängig von ihrer erreichten Punktzahl im Bezug auf die anderen Bezirke. So haben auch die kleinere Bezirke die Chance, dass Vorschläge berücksichtigt werden können.

Bis Ende Juli sollen die Ergebnisse aus der Bürgerbeteiligung vorliegen. Im Herbst werden sich dann die Stadträte in ihren Beratungen zum Doppelhaushalt 2018/2019 mit den Vorschlägen befassen. Die letzte Sitzung ist für den 15. Dezember anberaumt.