Wem gehört die Stadt? Die Initiative Stadtlücken will das klären und bringt sich in die Diskussion mit ein. Thema ist unter anderem auch der Österreichische Platz in Stuttgart.

Psychologie/Partnerschaft: Nina Ayerle (nay)

S-Süd - Wem gehört die Stadt? Die Initiative Stadtlücken stellt sich diese Frage schon länger. Für die Kultur- und Kreativschaffenden ist die Antwort aber klar: der öffentliche Raum gehört den Menschen. So auch der Österreichische Platz. Die Initiative hat im Bürgerhaushalt einen Vorschlag eingebracht. Denn „aufgrund seiner Lage und baulichen Substanz hat dieser Stadtraum den Bürgern so vieles mehr zu bieten, als zur Parkfläche degradiert und als Unort oder Angstraum verschrien zu werden“. Noch bis 27. März können die Stuttgarter über die Vorschläge abstimmen.

 

Die Initiative sucht nach „Stadtlücken“ in Stuttgart

Um aber überhaupt einen Prozess unter der Paulinenbrücke anzustoßen, muss zunächst der Pachtvertrag mit der Parkplatzbetreiber-Gesellschaft gekündigt werden. Der Bezirksbeirat Süd hat sich bereits mittels eines Antrages dafür eingesetzt. Aus Sicht der Initiative ist es nun notwendig, das Projekt Österreichischer Platz mit finanziellen Mitteln zu unterstützen, um im nächsten Schritt weitere Beteiligungsprozesse, Wettbewerbe und Workshops durchführen zu können. Zur Koordination dieses Vorhabens sei aber eine zentrale Planstelle als lokaler Ansprechpartner einzurichten. Nur so kann aus Sicht der Stadtlücken langfristig am Österreichischen Platz ein öffentlicher Ort entstehen, der im Sinne aller Bürger sei.

Die Mitglieder der Stadtlücken sind Architekten, Stadtplaner und Künstler und versuchen eben jene „Stadtlücken“ in Stuttgart auszumachen und diese auf irgendeine Art zu beleben. Die Stadtlücke schlechthin sei der Österreichisch Platz sagte Sebastian Klawiter von der Initiative einmal gesagt. Im Oktober stellten sie deshalb einen provisorischen Kiosk unter der Paulinenbrücke auf, verkauften Souvenirs mit der Aufschrift „Wo ist eigentlich der Österreichische Platz?“ und bespielten die Fläche mit Kunst- und Kulturaktionen, um diesen vergessenen Ort wieder ins Blickfeld von Stadtverwaltung und Lokalpolitikern zu rücken.

Bezirksvorsteher befürwortet eine zügige Umgestaltung

Der Österreichische Platz gilt bisher eher als Schandfleck denn als Wohlfühloasse. Über eine andere Nutzung wurde in den letzten Jahren, gar Jahrzehnten immer wieder nachgedacht. Geschehen ist nie etwas. Der Platz geriet dann immer wieder auch in Vergessenheit. Raiko Grieb, Bezirksvorsteher im Süden, hätte lieber heute als morgen eine Alternative für diesen Unort. Er wünscht sich, dass die Lücke zwischen den Bezirken Süd und Mitte geschlossen wird. So tut sich zwar an der Tübinger Straße auf beiden Seiten viel, unter der Brücke jedoch herrscht Stillstand.