Eine Sieger gab es bei der Beurener Bürgermeisterwahl nicht. Mit rund 20 Prozentpunkten Abstand vor seinem Mitbewerber ist der Kämmerer Daniel Gluiber Favorit für den zweiten Wahlgang.

Böblingen : Ulrich Stolte (uls)

Beuren - Bei der Wahl zum neuen Bürgermeister von Beuren hat es am Sonntag keinen Sieger gegeben. Die 2970 Wahlberechtigten der 3500 Einwohner kleinen Gemeinde müssen deshalb am 25. Oktober erneut darüber abstimmen, wer die Nachfolge des 60-jährigen Erich Hartmann antreten darf, der nach 32 Jahren auf dem Chefsessel in den Ruhestand geht.

 

Von den fünf Bewerbern, die auf dem Wahlzettel standen, hat Daniel Gluiber am besten abgeschnitten. Dem 38-jährigen Kämmerer von Beuren gaben 46,4 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme.

Auf den 29 Jahre alten Andreas Nuding entfielen 25,9 Prozent. Der Bankbetriebswirt, der in Beuren aufgewachsen ist, kündigte bereits am Sonntagabend an, seine Kandidatur aufrecht zu erhalten und in den zweiten Wahlgang in drei Wochen zu gehen.

Auf Platz drei landete Henrik Peter. Für den 42 Jahre alten Diplom-Verwaltungswirt, der als Geschäftsführer einer Firma arbeitet, die unter anderem für Kommunen Bauvorhaben plant, stimmten 16,2 Prozent der wahlberechtigten Bürger.

Mit Ergebnissen im einstelligen Prozentbereich mussten sich die Kandidaten Markus Mitterhofer und Michael Schellmann zufrieden geben. Der 42-jährige Jugend- und Heimerzieher Mitterhofer erhielt 7,1 Prozent. Auf den 49 Jahre alten Zolloberamtsrat Schellmann entfielen 4,2 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei bemerkenswerten 64,7 Prozent.

Diese Ergebnisse standen gegen 19 Uhr fest. Etwa 300 Bürger waren zum Beurener Rathaus gekommen, um sich vor Ort zu informieren. Der Saal im Rathaus reichte bei weitem nicht für alle aus, weswegen große Menschentrauben auf dem Rathausplatz standen. Der Bankbetriebswirt Andreas Nuding, der gerade seinen Bachelor in Richtung Finanzwesen macht, ist zwar mit rund 20 Prozentpunkten Abstand klar abgeschlagen, aber er will er nicht aufgeben. „Jetzt gebe ich Vollgas mit 100 Prozent Engagement“, sagt der 29-Jährige zur Frage, wie er sich die nächsten drei Wochen bis zum zweiten Wahlgang vorstellt.

Beuren - Bessere Chancen, der nächste Bürgermeister im Ort am Albtrauf zu werden hat der Kämmerer Daniel Gluiber: Seinen Erfolg sieht er darin begründet, dass er in seiner zehnjährigen Tätigkeit für die Gemeinde in den politischen Themen besser aufgestellt war. Drei große Themenblöcke haben aus seiner Sicht den Wahlkampf bestimmt. Die Ortskernsanierung, den Erhalt von denkmalgeschützten Gebäuden und die Panorama Therme. Die Therme mit den 600 000 Besuchern jährlich sieht sich einem schleichenden Rückgang der Besucherzahlen gegenüber, und die Spitzen der Verwaltung müssen sich überlegen, wie sie diesem Problem begegnen. Daniel Gluiber sieht im Tourismus die Chance für die Zukunft der Gemeinde am Albtrauf. Deswegen würde ein Stillstand bei der Panorama-Therme einen Rückschritt bedeuten.