Der amtierende Schultes und zwei Quereinsteiger wollen Bürgermeister in Korb werden. Am Sonntag wird gewählt, jetzt konnten sich die Bürger noch einmal ein Bild von den Kandidaten machen.

Korb - Dass die Remstalhalle am Montagabend nahezu voll besetzt gewesen ist, diesen Umstand darf man den Konkurrenten von Amtsinhaber Jochen Müller zuschreiben. Der Fernsehtechnikermeister Manfred Heinrich und der Logistikangestellte Frank Riegler treten bei der Bürgermeisterwahl am kommenden Sonntag zwar als Außenseiter an, aber sie sorgen mit ihrer Kandidatur dafür, dass es überhaupt einen Wahlkampf gibt.

 

Der Amtsinhaber streift alle wichtigen Themen

Bei der offiziellen Kandidatenvorstellung konnte zunächst jeder der drei Bewerber über sich und seine Themen reden. Jochen Müller hatte seine Frau und seine drei Kinder mitgebracht – obwohl der Diplomverwaltungswirt so viel Rückendeckung wohl am wenigsten nötig hat. Seine Rede hielt er mit all der Routine, die er in den vergangenen 24 Jahren gesammelt hat. Kinderbetreuung, Bäderlandschaft, Schulsanierung, Wohnbedarf, Feuerwehr, Windkraft – der 55-Jährige handelte alle wichtigen Themen einer Gemeinde ab. „Bürgermeister zu sein, ist eine schwierige, aber auch großartige Aufgabe. Die Arbeit macht mir noch viel Spaß und deshalb war es für mich auch keine Frage, mich erneut zu bewerben“, sagte Müller. Und: „Gerne würde ich Begonnenes erfolgreich beenden.“

Herausforderer konzentrieren sich auf den Schulneubau

Als zweiter durfte Frank Riegler die Bühne betreten. Der 53-Jährige musste tief durchatmen, bevor er sein Wort an die vielen Zuhörer richtete. „Mein Hauptthema ist die Verbesserung der Schulsituation“, begann er seine Rede, die sich dann ausschließlich mit der Gemeinschaftsschule und Vorteilen einer Campuslösung an der Brucknerstraße beschäftigte. Zu seiner Person oder anderen Themen äußerte sich Riegler fast gar nicht.

Dem Dritten im Bunde, Manfred Heinrich, lag zwar ebenfalls das Thema Schule besonders am Herzen, daneben fanden aber auch das Dorfhaus Kleinheppach, die Hallenbadsanierung oder die Pläne für den Seeplatz Erwähnung. „Da ist noch kein Platz für meinen Maibaum eingeplant, aber das kriegen wie auch noch hin“, sagt der 65-Jährige, der seit Februar kein CDU-Mitglied mehr ist. Der ehemalige Gemeinderat zeichnet nicht nur für den Maibaum verantwortlich, auch die Kirbe oder den Weihnachtsmarkt hat er mit eingerichtet.

Warum ist die Korber Idylle abhanden gekommen?

Anschließend konnten die Bürger Fragen an die Kandidaten stellen. Ob er sich denn ein Bürgermeisteramt als Quereinsteiger zutraue, wurde Frank Riegler gefragt: „Personalverantwortung hatte ich schon, und da ich mich immer wieder in neue Themen einfinden musste, wird das auch mit Verwaltungsrecht möglich sein“, sagte Riegler. Allerdings wäre es wohl gut gewesen, er hätte sich bereits vor der Kandidatenvorstellung mit einigen Korber Themen vertraut gemacht. Egal ob es um den öffentlichen Nahverkehr oder die Wohnbebauung ging: in fachlicher Hinsicht war Jochen Müller beiden überlegen. Die Lacher hatte hingegen meist Manfred Heinrich auf seiner Seite. So antwortete er auf die Bemerkung eines Bürgers, dass Korb die Idylle abhanden gekommen sei: „Wer alleine wohnen möchte, soll in die Berglen ziehen.“

Thema war dann noch einmal die Schulfrage. „Wie gehen Sie denn mit dem Empfinden der Bürger um?“, wollte ein Zuhörer wissen. „Sie können am Sonntag darüber entscheiden, ob die Urbanschule so teuer saniert wird“, sagte Heinrich, der aber sogleich von Müller korrigiert wurde: „Am Sonntag wird nicht über den Schulneubau entschieden, sondern darüber, wer die nächsten acht Jahre Bürgermeister wird.“