Die Fraktionsgemeinschaft SÖS/Linke-plus stellt auch weiterhin keinen Bürgermeister, obwohl sie acht Sitze im Gemeinderat inne hat. Selbst schuld, sagt die SPD.

Stuttgart - Die Fraktionsgemeinschaft SÖS/Linke plus wird trotz ihrer acht Sitze im Gemeinderat weiterhin keinen Bürgermeister stellen. Dafür trage sie selbst die Verantwortung, sagt die SPD.

 

Die Fraktionssprecher Thomas Adler und Hannes Rockenbauch von SÖS/Linke plus hatten die von OB Fritz Kuhn (Grüne) am Dienstag vorgestellte neue Struktur an der Verwaltungsspitze größtenteils begrüßt, die Abwehr des von ihnen geforderten Vorschlagsrechts für einen Bürgermeister aber kritisiert. Grüne und SPD wollten dies offenbar verhindern, sie stärkten die ohnehin schon mächtige CDU.

Als gemeinsame Liste antreten

Luigi Pantisano aus der Fraktion SÖS/Linke plus legte am Mittwoch nach: „Postengeschacher und Deals zum Haushalt 2018/19 spielen eine größere Rolle als eine gute inhaltliche Arbeit.“ In einer persönlichen Stellungnahme sagte er, Kuhn werte wichtige Themen wie Integration und Vielfalt ab, wenn er diese nicht mehr in einer Stabstelle führe.

SPD-Fraktionschef Martin Körner riet SÖS/Linke plus, bei der nächsten Kommunalwahl als gemeinsame Liste anzutreten. Dann könnten sie ihre Chancen auf ein Vorschlagsrecht für einen der sieben Bürgermeister erhöhen. Ihr Personalvorschlag sei ihm kurzfristig vor der Veröffentlichung zur Kenntnis gegeben worden. Rockenbauch und Adler hätten daher nicht wirklich versucht, eine Mehrheit zu finden.