Neuer Slogan, neuer Facebook-Auftritt und mehr Bilder: so könnte die Bürgerstiftung Ditzingen laut einer Gruppe Studenten ihre Kommunikationsstrategie verbessern. Die Stiftungen hatte die Studenten der Verwaltungshochschule um Hilfe gebeten – nicht alle Ideen kamen beim Vorstand gut an.

Ditzingen - Die Bürgerstiftung Ditzingen sei ein elitärer Verein, soll einmal ein Bürger gesagt haben. Der Satz traf die Vorstandsmitglieder der Stiftung nach eigenen Angaben hart – jetzt suchen sie nach einer Lösung, wie sie sich bürgerfreundlicher zeigen können.

 

Vor zwei Jahren wandte sich der Vorstand der Bürgerstiftung daher an die Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen Ludwigsburg mit der Bitte, die Stiftung beim Entwurf einer Kommunikationsstrategie zu unterstützen. Im Rahmen eines Fachprojekts erstellten 15 Studenten des Bachelorstudiengangs „Public Management“ eine Werbestrategie für die Stiftung. Diese haben die Studierenden am Donnerstag in Ditzingen vorgestellt.

Ein neuer Werbespruch soll her

„Herausgekommen sind tolle Ergebnisse, die uns weiterhelfen“, sagt Herbert Hoffmann, der Vorsitzende der Stiftung. Über verschiedene Etappenziele wollen die Studierenden die Stiftung populärer und erfolgreicher machen. Ihr erster Kritikpunkt: Der Werbespruch. Derzeit heißt dieser noch „Lassen Sie sich zum Mitmachen anstiften“. Die Studierenden hielten diesen für wenig gelungen. „Das Wort anstiften hat ja doch eine doppeldeutigen Charakter“, sagte eine der Studentinnen.

Als im Amtsblatt über die Verwüstung des Bücherregals der Stiftung berichtet wurde, stand am Ende der Slogan „Lassen Sie sich zum Mitmachen anstiften“ – nicht unbedingt die Art von Mitmachen, die die Stiftung im Sinn hatte. Stattdessen kamen die zukünftigen Beamten auf einen neuen Werbespruch.

In Anlehnung an das Logo der Bürgerstiftung, das Ditzinger Mühlrad, schlugen die Studenten den Spruch „Lassen Sie uns gemeinsam am Rad der Zukunft drehen“, vor. „Wir lassen uns den Vorschlag durch den Kopf gehen“, sagte Hoffmann dazu.

Mehr Bilder, weniger Text

Auch bei den Flyern und Broschüren sahen die Verwaltungshochschüler Verbesserungsbedarf. Mehr ansprechende Bilder und weniger Text sowie eine modernere Farbauswahl, lautete der Vorschlag. Im Amtsblatt wünschten sich die Studierenden ebenfalls mehr Bilder und weniger Text bei der Berichterstattung zur Stiftung. Ein weiterer Kritikpunkt der jungen Erwachsenen: der mangelnde Einsatz digitaler Medien. „Über Facebook und Instagram könnten Projekte und Veranstaltungen angekündigt werden und die Ergebnisse präsentiert“, sagte eine der Studentinnen. Die Mitglieder sahen diesen Vorschlag skeptisch. „Wenn sich jemand findet, der unsere Seite betreut, dann sagen wir nicht nein dazu“, sagte Hoffmann. „Allerdings finde ich es schwierig, sich im Internet so zu präsentieren, wie man es gerne hätte.“

Generell, so lautet das Fazit der Stundenten, solle die Stiftung offener werden. „Projektvorschläge aus der Bevölkerung sollten gewürdigt werden, auch wenn sie nicht umsetzbar sind“, sagen die Studenten. „Ansonsten wirkt die Stiftung schnell elitär und verschlossen.“ Außerdem sollten Informationen zu Spenden, Stiften und zur Arbeit der Stiftung besser aufbereitet werden. So fehle zum Beispiel ein Spendenbutton auf der Homepage.

Jubiläumsfeier am 17. November

„Wir nehmen auf, was die Studierenden sagen“, sagt Hoffmann. „Die Evaluation der Studenten hat uns aufgerichtet, weil doch auch viel Lob kam“, sagte Vorstandsmitglied Ruth Romanowski-Steger. „So ganz lagen wir mit unserer Kommunikationsstrategie nicht daneben.“ Die Studenten würdigten Ideen wie das Spendenschwein, das statt Geschenken auf Feiern aufgestellt werden kann, oder das jährliche Fest, bei dem sich die Stiftung bei ihren Helfern bedankt. Auch die Jubiläumsveranstaltung der Bürgerstiftung zu ihrem zehnjährigen Bestehen am 17. November sei eine gute Gelegenheit, auf sich aufmerksam zu machen und die Bürger zum Mitmachen und Spenden zu motivieren, so die Studenten.