Zum Jubiläum spendiert die Stiftung der Stadt den Bürgern altersgerechte Fitnessgeräte. Wegen niedriger Zinsen ist der finanzielle Spielraum der Stiftung in den kommenden Jahren aber begrenzt.

Remseck - Die Bürgerstiftung Remseck wird zehn Jahre alt und hat anlässlich dessen an diesem Wochenende ihr Jubiläumsprojekt eingeweiht: die sogenannte 5-Esslinger-Station neben dem Vereinsheim des Turnvereins Aldingen. „Vor einem Jahr haben wir damit angefangen, uns zu überlegen, wie sich die Bürgerstiftung zum Jubiläum nachhaltig in Erinnerung rufen kann“, erzählt Karl-Heinz Schlumberger, der Vorsitzende des Stiftungsvorstands und ehemalige Oberbürgermeister Remsecks. Bei der 5-Esslinger-Station handelt es sich um eine Edelstahlkonstruktion im Freien, an der Bürger Übungen wie Armbeugen oder Dehnschritte absolvieren können.

 

Entwickelt wurde die Station vom Esslinger Arzt Martin Runge, gezielte Übungen sollen die Beweglichkeit erhalten. Solche Anlagen gehören vielerorts zum Sportangebot, etwa auch in Affalterbach. Die Station kostete 40 000 Euro, welche die Stiftung aus Zinserträgen und anderen Einnahmen finanzierte. Die Stadt beteiligte sich mit 10 000 Euro an dem Projekt.

Anlässlich des Jubiläums blickte Schlumberger auch zurück: Die Bürgerstiftung sei eine „Erfolgsgeschichte“. Zustande gekommen sei sie durch das „glückliche Ereignis“, dass drei Mitglieder der Eigentümerfamilie des Motorsägenherstellers Stihl in Remseck wohnen und sich vor zehn Jahren bereit erklärten, hohe Summen zu stiften. Damit und mit Hilfe weiterer Spenden konnte sowohl die Bürgerstiftung mit einem Startkapital von 500 500 Euro gegründet werden, als auch das Bürgerhaus in Aldingen für 2,5 Millionen Euro bezuschusst und gebaut werden – zu einer Zeit, als die Stadt Remseck finanziell „mehr oder weniger am Boden lag“, wie Karl-Heinz Schlumberger sagt.

Die 40 000 Euro teure Fitness-Anlage sei für die Bürgerstiftung eine „große Investition“, sagt Schlumberger. „Das nimmt uns den Großteil unseres verfügbaren Kapitals.“ Künftig werde es keine Ausschüttungen mehr für soziale Projekte geben können. Denn anders als noch vor ein paar Jahren verhindern die historisch niedrigen Zinsen ein Anwachsen des Kapitals. „Das gilt für alle Stiftungen: Durch die niedrigen Zinsen werden sie weitgehend bewegungsunfähig“, sagt Schlumberger. Man habe aber noch genug Geld, um den Betrieb weiter zu führen, versichert der Vorsitzende.