Bei der letzten Obertürkheimer Bezirskbeiratssitzung haben Vertreter des Bahnprojekts Stuttgart 21 den weiteren Zeitplan für den Bezirk vorgestellt.

Obertürkheim - Noch immer bewegen die mit Stuttgart 21 verbundenen Baumaßnahmen die Gemüter der Bürger. Auch in Obertürkheim wird es in den nächsten Jahren einige Baustellen geben. Denn am Stuttgarter Hafen wird die Anschlussstelle Obertürkheim gebaut. Diese soll durch den Tunnel Ober-/Untertürkheim den Hauptbahnhof mit dem bestehenden Bahnnetz verbinden. Trotz dieser anstehenden Arbeiten ist die Informationsveranstaltung, zu der Obertürkheims Bezirksvorsteher Peter Beier am Dienstagabend eingeladen hatte, nicht sonderlich gut besucht gewesen. Außer den Bezirksbeiräten waren nur etwa 15 Bürger in die Andreaskirche gekommen, um sich über die Baumaßnahmen zu informieren.

 

Der für den Bauabschnitt zuständige Projektleiter Volker Weiß von der DB Projekt Stuttgart–Ulm GmbH erklärte, dass für den Ausbau Baustellen an der Hafenbahnstraße, an der Augsburger Straße und am Ostkai sowie ein Materialumschlagplatz eingerichtet werden müssten. Der geplante Tunnel sollte ursprünglich in offener Bauweise gebaut werden. Um den Baustellenlärm zu reduzieren, so Weiß, wolle man den ersten Tunnelabschnitt aber lieber in bergmännischer Bauweise, also unterirdisch bauen. Dies wolle man nun beim Eisenbahnbundesamt beantragen.

Die Bahn hat in den nächsten Jahren viel vor

In den kommenden anderthalb Jahren will die Bahn unterschiedliche vorbereitende Maßnahmnen ergreifen und den Tunnel vorantreiben. Unter anderem soll im zweiten Quartal 2015 ein kleiner Teil der Hafenbahnstraße gesperrt werden, im dritten Quartal will die Bahn mit dem eigentlichen Tunnelausbau beginnen. Voraussichtlich von Februar an wird auch wieder der Schiller-Radweg gesperrt sein. Der Radweg, sagte Weiß, werde aber umgeleitet. Zudem sollen die Zeiträume der Sperrung so gering wie möglich gehalten werden.

In Bezug auf die Lärmbelastung durch Lastwagen, die von und zu den Baustellen fahren, sagte Weiß, dass der An- und Abtransport auf schnellstmöglichem Weg von und zur Autobahn erfolge, die Lastwagen also so wenig wie möglich im Ort unterwegs seien. „Etwa 80 Prozent des Verkehrs werden wir in der Hafenbahnstraße haben“, sagte Weiß. Maximal sei in der Hafenbahnstraße mit rund 359 Lastwagen am Tag und 30 in der Nacht zu rechnen. An der Augsburger Straße könnten es bis zu 112 Lastwagen sein, die nur tagsüber unterwegs seien.

Der Bezirksbeirat fordert möglichst geringe Beeinträchtigungen

Die Bezirsbeiräte forderten, die Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten, die Bürger rechtzeitig über geplante Maßnahmen zu informieren und die Umleitung des Schiller-Radwegs so sicher und praktikabel wie möglich zu gestalten.