Die Bundesliga hat begonnen – ohne den VfB, aber mit Stuttgarter Beteiligung. Vier Profis, die im Vorjahr mit dem VfB abgestiegen sind, zeigten in ihren neuen Clubs gleich prächtige Leistungen.

Stuttgart - Der VfB spielt nur noch in der zweiten Liga – doch einigen seinen Spielern ist der Abstieg erspart geblieben. Vier Profis haben neue Clubs in der Bundesliga gefunden und sich mit einem Blitzstart gleich am ersten Spieltag als Leistungsträger erwiesen. Und so fragte man sich wieder einmal voller Wehmut: War es angesichts solcher Qualität für die Stuttgarter wirklich nötig, den Gang in die zweite Liga anzutreten?

 

Die Premiere von Lukas Rupp

Fünf Millionen Euro hat die TSG Hoffenheim dem VfB für Lukas Rupp bezahlt, der im Vorjahr ablösefrei aus Paderborn gekommen war. Eine ordentliche Rendite für die Stuttgarter – und offenbar auch ein guter Kauf für Hoffenheim. Beim 2:2 am Sonntag gegen RB Leipzig stand Rupp, gleich nebenan in Heidelberg geboren, nicht nur in der Startformation – er schwang sich auch gleich zum Taktgeber im Mittelfeld auf und erzielte im Anschluss an eine Ecke den 1:0-Führungstreffer. „Der Mann mit der Pferdelunge“, so nannte die „Rhein-Neckar-Zeitung“ den 25-Jährigen, „der lauffreudige Mittelfeldspieler macht Lust auf mehr. Vom „Kicker“ bekam er die Note 2 – beste Bewertung auf Hoffenheimer Seite. Ein Einstand nach Maß also für Lukas Rupp.

Die Premiere von Timo Werner

Für ihn sei kein Platz in der Mannschaft, er müsse sich mit der Ersatzbank begnügen – so hatte es in der Vorbereitung über Timo Werner geheißen, den der Sportchef Ralf Rangnick für zehn Millionen Euro zu RB Leipzig geholt hat. Doch siehe da: zum Auftakt in Hoffenheim saßen Davie Selke und Emil Forsberg auf der Bank, während Werner munter drauflos stürmte und zeigte, was er draufhat. Schneller Antritt, schneller Abschluss – mit einer Klasseabwehr verhinderte der Hoffenheimer Torwart Oliver Baumann kurz vor der Pause, dass auch der 20 Jahre alte Stürmer wie sein Gegenüber Rupp zu einem Premierentor kam. Eine solide 3 bekam Werner vom „Kicker“, die „Leipziger Volkszeitung“ bescheinigte ihm „eine starke Partie“.

Die Premiere von Filip Kostic

14 Millionen Euro hat der Hamburger SV investiert, um dem VfB Filip Kostic abzukaufen. Rekord in der Vereinsgeschichte – ein Schnäppchenpreis nach englischen Maßstäben. Schon im ersten Spiel zeigte sich, dass das Geld offenbar prächtig investiert wurde. Jedenfalls wäre das 1:1 gegen Ingolstadt ein echter Langweiler gewesen, hätte nicht der Neuzugang auf Linksaußen für regelmäßige Höhepunkte gesorgt. Während der „Kicker“ den 23-Jährigen zum „Spieler des Spiels“ ernannte, fühlte sich das „Hamburger Abendblatt“ bereits an die glorreichen HSV-Zeiten erinnert: „Wenn seine Mitspieler sein Spiel zu verstehen lernen, dann droht Manfred Kaltz’ Status als Hamburger Flankengott zu wackeln.“

Die Premiere von Daniel Didavi

Zum Nulltarif ist Daniel Didavi nach Wolfsburg gekommen – bitter für den VfB, schön für die Niedersachsen, die sich nach dem ersten Bundesligaspiel beim FC Augsburg noch mehr über ihren Transfercoup freuen dürften. Das VfB-Eigengewächs war auf Anhieb der Chef im VfL-Mittelfeld und ebnete mit seinem herrlichen Tor zum 1:0 den Weg zum 2:0-Auftaktsieg. Der „Kicker“ war begeistert und ernannte den 26-Jährigen wie Kostic zum „Spieler des Spiels“. Die Begründung: „Stets präsent, stets gefährlich. Daniel Didavi überzeugte nicht nur mit seinem sehenswerten Tor, sondern auch mit unermüdlichem Einsatz und Laufpensum“. Kurzum: „Didavi hat einen perfekten Saisonstart hingelegt“.

Das gilt auch für seine drei früheren Mannschaftskollegen.