Der Energieversorger EnBW darf seine Kraftwerke an den Standorten Marbach und Walheim nicht wie geplant stilllegen. Die Bundesnetzagentur in Bonn hat entsprechende Anträge abgelehnt, bestätigte die EnBW am Mittwoch verschiedene Medienberichte.

Karlsruhe/Bonn - Der Energieversorger EnBW darf seine Kraftwerke an den Standorten Marbach und Walheim (Kreis Ludwigsburg) nicht wie geplant stilllegen. Die Bundesnetzagentur in Bonn hat entsprechende Anträge abgelehnt, bestätigte die EnBW am Mittwoch verschiedene Medienberichte. Die Kraftwerksblöcke in Walheim und Marbach müssten am Netz bleiben, weil sonst die Versorgungssicherheit in Süddeutschland gefährdet wäre, so das Argument der Bundesnetzagentur. Nach der Abschaltung von Kernkraftwerken sei die Kapazität bei der Stromerzeugung im süddeutschen Raum nach wie vor knapp, erläuterte der Präsident der Agentur Jochen Hohmann dem SWR.

 

Die EnBW wollte die vier Kraftwerksblöcke vom Netz nehmen, weil sie nicht wirtschaftlich genug sind. In Marbach sollten ein mit Öl befeuerter Kraftwerksblock sowie eine Gasturbine und in Walheim die Steinkohleblöcke 1 und 2 vom Netz genommen werden. Die Kraftwerke müssen jetzt ab Juli zunächst für weitere zwei Jahre bis Juli 2016 jederzeit betriebsbreit sein.

Der EnBW stehen deshalb Ausgleichszahlungen zu, über deren Höhe gerade verhandelt wird. Laut SWR geht es um einen Betrag in zweistelliger Millionenhöhe. Diese Kosten für den Stand-By-Betrieb der alten EnBW-Kraftwerke müssen dann über den Strompreis gedeckt werden.