Erneut sind Autos einer Politikerin im Ruhrgebiet von Unbekannten durch einen Brandanschlag beschädigt worden. Traf es während des NRW-Landtagswahlkampfes einen CDU-Politiker, so waren nun Wagen der SPD-Politikerin Michelle Müntefering in derselben Stadt das Ziel.

Herne - Unbekannte haben Brandanschläge auf zwei Autos der Bundestagsabgeordneten Michelle Müntefering (SPD) verübt. Nach Polizeiangaben brannten in der Nacht zu Dienstag das Privatauto der Politikerin sowie ein Auto der SPD. Am Parteiwagen sei eine Scheibe eingeschlagen und womöglich ein Molotow-Cocktail in den Innenraum geworfen worden, es sei ein höherer Schaden entstanden, sagte ein Polizeisprecher. Die Ermittler gingen von Brandstiftung aus.

 

Auch mit einem Hubschrauber wurde nach den Tätern gesucht, bis zum Morgen allerdings ohne Erfolg. Unklar ist bislang, ob die Tat politisch motiviert ist.

„Hohe kriminelle Energie“

„Ich bin entsetzt über die hohe kriminelle Energie, die sich hier auf offener Straße entzündet“, sagte Müntefering der Deutschen Presse-Agentur. „Im Vorfeld von Wahlen zielen solche Angriffe auch auf das demokratische System insgesamt.“

Die 37-jährige Müntefering sitzt seit 2013 im Bundestag, sie vertritt als Direktkandidatin den Wahlkreis Herne - Bochum II. Müntefering ist unter anderem Mitglied des Auswärtigen Ausschusses und Vorsitzende der deutsch-türkischen Parlamentariergruppe.

Bereits in den Wochen vor der nordrhein-westfälischen Landtagswahl Mitte Mai waren zwei Wahlkampffahrzeuge des CDU-Landtagskandidaten Sven Rickert in Herne ausgebrannt. Auch in diesem Fall ging der zuständige Bochumer Staatsschutz von Brandstiftung aus. Von den Tätern fehlt bislang jede Spur.