Die Bundestagswahlen stehen an und nicht nur die Senioren rüsten zum Wahlkampf. Auch die Jugendorganisationen der Parteien legen sich ordentlich ins Zeug.

Deutschland - Für einige junge Bundesbürger stehen im Jahr 2017 zum ersten Mal Wahlen an, bei denen sie nicht nur über die Schulter eines Elternteils blicken dürfen, sondern selbst entscheiden müssen. Doch wie orientiert man sich richtig? Nutzen die jungen Wähler den Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung, besuchen sie Wahlveranstaltungen oder lesen sie Parteiprogramme? Oder gehen sie schlicht den Weg des geringsten Widerstands und bleiben am Wahlsonntag daheim bei einer gemütlichen Folge der Lieblingsserie? Die Homepages der Jugendorganisationen der großen acht Parteien sind ein erste Anlaufstelle. Der Eindruck: Die Masse an Inhalten auf einigen Seiten erschlägt den Nutzer. Es kommt einem wirklich so vor, als hätten die zuständigen Grafiker an einem Wettbewerb teilgenommen. Wer schafft es mehr Inhalte, sich öffnende Fenster und Anfragen zur Kontaktaufnahme auf der Startseite erscheinen zu lassen. Wer kann mit einem grellen Farbspektrum punkten, bei wem sind Spezialeffekte verwendet. Kurz; Wer gibt sich hipper, cooler, moderner. Eigentlich keine schlechte Strategie junge Wähler der Genration Smartphone zu begeistern. Doch wo liegt die Grenze?

 

Dynamisch oder statisch – Was passt besser zum Konzept

Was sagt der Experte dazu? Jan Kirenz, Professor für Online-Medien-Management an der Hochschule der Medien in Stuttgart kennt sich aus. Die dynamischen Webseiten der Jungen Liberalen und der Jungen Sozialen seien eher Ausnahmen und stellten nicht die Regel dar. Und auf den zweiten Blick fällt tatsächlich auf, dass sich die als eher konservativ einzuschätzenden Parteien auch im Internet zurückhaltender präsentieren. Außerdem fällt auf, dass wenn man sich an die Dynamik der Seiten gewöhnt hat, auch die zunächst zu intensiv wirkenden Webauftritte, Inhalte gut in Szene setzen. Auch die im Selbsttest erprobte persönliche Chatanfrage auf der Seite der Jungen Liberalen überrascht positiv. Zudem leuchtet Kirenz Hinweis, dass „beispielweise die FDP- unter anderem – als Partei mit einer großen Affinität zum digitalen Wandel wahrgenommen werden möchte, [und] der von ihr gewählte Auftritt [daher] durchaus Sinn [ergibt].“, ein.