Es gibt nur zwei Möglichkeiten, wie eine zukünftige Bundesregierung aussehen könnte. Doch die Koalitionsgespräche der Parteien könnten sehr zäh werden.

Berlin - Nach dem Wahl-Beben gibt es nur zwei mögliche Regierungen: die große Koalition oder Jamaika. Doch die SPD hat einem erneuten Bündnis mit der Union schon eine Absage erteilt. Mal sehen, ob SPD-Chef Martin Schulz hart bleibt. Doch wie geht es nun weiter?

 

Die Grünen-Spitzenkandidatin Katrin Göring-Eckardt erwartet ein hartes Ringen um die Bildung einer möglichen Koalition aus Union, FDP und Grünen. „Ich bin sicher, wir werden uns da streiten, es wird hart werden, das wird schwierig werden, es wird kompliziert werden“, sagte sie am Sonntagabend in der „Berliner Runde“ von ARD und ZDF. „Ich weiß nicht, ob es zu einem Ergebnis kommen wird.“ Auf die Frage, ob sie ein Jamaika-Bündnis reizen würde, entgegnete sie: „Das ist nicht die Kategorie. Da geht es um Ernsthaftigkeit und um Verantwortung.“ Zugleich stellte sie Bedingungen für ein Regierungsbündnis: „Natürlich sind wir in der Klimaschutzfrage sehr konsequent.“ Das erwarteten auch die Wähler.

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Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hält es für möglich, dass eine neue Regierung trotz schwieriger Koalitionsverhandlungen bis Weihnachten im Amt ist. Auf die Frage, wie zuversichtlich sie sei, den Deutschen bis Weihnachten eine stabile Regierung präsentieren zu können, sagte sie in der „Berliner Runde“: „Ich bin generell immer zuversichtlich. Und außerdem: Seit vielen Jahren habe ich das Motto: in der Ruhe liegt die Kraft.“

FDP-Chef Christian Lindner äußerte sich zurückhaltend zu einer möglichen Jamaika-Koalition. Lindner rief zudem die SPD dazu auf, sich Gesprächen nicht zu verweigern und zu ihrer Verantwortung zu stehen.