Das Bundeskabinett hat den Bundesverkehrswegeplan 2030 beschlossen. Diesmal stand der Erhalt von Straßen und Schienen im Fokus. Aber profitiert auch Baden-Württemberg von dem Bauprojekte-Katalog?

Stuttgart - Glücklich über den Straßenausbau, unzufrieden mit den Plänen fürs Schienennetz: So lässt sich die Bewertung von Verkehrsministers Winfried Hermann (Grüne) zum Bundesverkehrswegeplan 2030 in Stuttgart zusammenfassen.

 

Hermanns Urteil für das Schienennetz fällt vernichtend aus

Große Teile der Autobahnachsen A5, A6, A8 und A81 sind in den „vordringlichen Bedarf zur Engpassbeseitigung“ sowie den „vordringlichen Bedarf“ aufgenommen worden. Auch hat Dobrindts Ressort auf Wunsch Stuttgarts in den letzten Wochen nachgebessert und die Dringlichkeit der Ausbauten der A5 zwischen Freiburg-Mitte und Teningen sowie der A6 zwischen Autobahnkreuz Weinsberg und der bayrischen Landesgrenze erneut bestätigt, nachdem sie kurzfristig herabgestuft worden waren.

Vernichtend aber ist Hermanns Urteil zum Schienennetz, hier sei der BVWP „nicht zukunftsfähig“, sagt der Minister. Der größte Teil des Geldes fließe in die Neubaustrecke Stuttgart–Ulm oder die Rheintalbahn, für die Verbindungen zwischen Oberzentren im ländlichen Raum bliebe „nichts übrig“. Strecken wie die Gäubahn, die Hochrheinbahn oder die Bodenseegürtelbahn seien nicht hochgestuft worden.