Er ist Stuttgarter, er ist ein Urgestein des deutschen Raps und jetzt ein Kandidat bei Stefan Raab. Beim Bundesvision Song Contest am Donnerstag tritt Max Herre für Baden-Württemberg an.

Mannheim - Diesen Donnerstag findet zum neunten Mal der Bundesvision Song Contest statt – erstmals in Baden-Württemberg. Denn „Xavas“, das Duo aus Xavier Naidoo und Kool Savas, siegten im vergangenen Jahr und holten damit die Musikshow in den Südwesten. 16 Musiker und Bands werden dann wieder antreten, wenn der Entertainer Stefan Raab zur live übertragenen Show (Donnerstag, 20:15 Uhr, ProSieben) in die Mannheimer SAP-Arena lädt.

 

Für Baden-Württemberg tritt ein Urgestein des deutschen Raps an: Max Herre. „Ich trete für Baden-Württemberg an, weil ich aus Stuttgart komme und mich da praktisch jeder Kieselstein kennt“, sagte der gebürtige Stuttgarter, der zusammen mit Sophie Hunger den Song „Fremde“ präsentieren wird. Die Konkurrenz beim Song Contest der Bundesländer ist groß. Unter den 16 Teilnehmern befinden sich neben Max Herre einige bekannte Musiker. So tritt beispielsweise für Niedersachsen der Indiepop-Sänger Bosse an, dessen Song „So oder so“ im Radio rauf und runter läuft. Für Berlin geht der Rapper MC Fitti ins Rennen, wahrscheinlich wie gewohnt mit Baseballmütze, Vollbart und Sonnenbrille. Eher unbekannt sind Gruppen wie die Elektropoptruppe „Charly Bravo“ aus Bayern, der Rapper DCVDNS (Saarland) oder die schrillen Mädels von „The toten Crackhuren im Kofferraum“ (Sachsen). Exotisch sind auch die drei Jungs von „De fofftig Penns“ (Bremen), die sich als Erfinder des plattdeutschen Elektro-Hip-Hops bezeichnen.

Ein guter Querschnitt der deutschen Musiklandschaft

Die 16 Teilnehmer wurden in Radioshows zum Vertreter ihres Bundeslands gewählt. Und auch am Donnerstag entscheidet der Zuschauer per Telefon oder SMS, wer gewinnt. In der Vergangenheit waren das tendenziell immer die bekannteren Acts, beispielsweise Seeed, Peter Fox oder Juli. Aber auch Newcomer haben eine Chance, wie es 2011 Tim Bendzko mit seiner zweiten veröffentlichten Single „Wenn Worte meine Sprache wären“ zeigte.

Eine Bedingung müssen die Teilnehmer erfüllen: Der Songtext muss mindestens zu fünfzig Prozent in deutscher Sprache sein. Die Vorgabe kommt von Gründer Stefan Raab, der den Länderwettbewerb 2005 ins Leben rief, weil deutsche Künstler beim Eurovision Song Contest (ESC) immer durchfielen. Mit dem Sieg von Lena Meyer-Landrut 2010 hat sich das geändert. Und so kämpft Raabs Gegenmodell seit einigen Jahren mit Quoten-Problemen. 2011 schauten im Schnitt 1,67 Millionen Menschen (7,0 Prozent) die Show auf ProSieben. Im vergangenen Jahr waren es mit 1,32 Millionen Zuschauern (5,7 Prozent) sogar noch weniger. Xavier Naidoo indes kann es egal sein, wer den Contest gewinnt. Der Vorjahressieger tritt gleich zweimal außer Konkurrenz auf, einmal zur Eröffnung zusammen mit Kool Savas mit dem Siegersong von 2012 „Schau nicht mehr zurück“. Und noch einmal als Solo-Act vor den Votings mit seiner neuen Single „Der letzte Blick“.