Wegen Überlastung hat sich der Salacher Bürgermeister Bernd Lutz in eine Fachklinik begeben. Zuletzt übten Teile des Gemeinderats Kritik an ihm.

Salach - Burn-out könne Menschen aller sozialen Gruppen betreffen. Häufig erkrankten ehrgeizige und leistungsorientierte Menschen daran. Das hat unlängst der Chefarzt des Göppinger Christophsbads, Günther Bergmann, bei einem Vortrag über die zunehmend verbreitete Krankheit in der Volkshochschule berichtet.

 

Nun hat es allem Anschein den 44-jährigen parteilosen Salacher Bürgermeister Bernd Lutz erwischt. „Zur nachhaltigen Behandlung eines mentalen Erschöpfungszustandes, der mit weiteren gesundheitlichen Beeinträchtigungen einherging, hat sich BM Lutz auf ärztlichen Rat hin entschieden, sich zur stationären Behandlung in eine entsprechende Fachklinik zu begeben“, teilt sein Stellvertreter Dieter Merath (CDU) im Gemeindeblatt mit.

Kur dauert sechs Wochen

Gemeinsam mit den beiden weiteren ehrenamtlichen Stellvertretern aus dem Gemeinderat, Hans Paflik (SPD) und Gerhard Engelhard (Salacher Bürgerliste) leitet er nun die Amtsgeschäfte. Sechs Wochen werde die Kur wohl dauern, teilt Merath mit. Lutz habe geäußert, dass er nach Ostern wieder an seinen Arbeitsplatz im Salacher Rathaus zurückkehren wolle.

Kritik an der Amtsführung

Seit Ende Januar ist Lutz bereits krankgeschrieben. Anzeichen für eine Erkrankung des Bürgermeister habe es in den Monaten zuvor nicht gegeben, meint Merath. Im Nachhinein scheint man aber zu erahnen, dass der Schultes schon seit Längerem unter einer Überlastung litt. Als zu zögerlich und behäbig wurde im einen oder anderen Fall seine Amtsführung kritisiert, und zwar durchaus von allen Fraktionen. Auch soll Lutz immer wieder Termine versäumt haben.

Am deutlichsten hatte der CDU-Sprecher Wolfgang Arnold Ende Januar in seiner Haushaltsrede Lutz vorgeworfen, zu häufig abwesend zu sein. Überdies kritisierte er, dass Antwortschreiben auf Bürgerfragen deshalb wochenlang liegen blieben, weil die Unterschrift des Schultes noch fehle. Nun hoffen alle auf baldige Genesung ihres Bürgermeisters. „Unsere gemeinsame Hoffnung ist, dass er gesund wiederkommt“, bekräftigt Merath.